Hamburg. Zuletzt lag Imkern im Trend. In Hamburg sind die Zahlen jedoch leicht rückläufig. Weniger Imker wollen aktiv Bienen halten. Warum?

Nachdem lange immer mehr Menschen in Hamburg das Imkern als Hobby für sich entdeckt hatten, gehen die Zahlen nun erstmals wieder zurück.

„In Hamburg verzeichnen wir bei den Mitgliederzahlen erstmalig seit Jahren eine leicht rückläufige Entwicklung“, sagte Edda Gebel, die Vorsitzende des Imkerverbandes Hamburg, der Deutschen Presse-Agentur. Ein Blick nur auf die aktiven Bienenhalter zeige zudem, dass hier der Rückgang noch deutlicher sei.

Imkerverband Hamburg: Viele verzichten auf eigene Bienenhaltung

Parallel zum Mitgliederschwund nehmen Gebel zufolge damit auch die Völkerzahlen ab. So wurden im vergangenen Jahr 1126 Imker mit 5603 Bienenvölkern gezählt. Im Jahr zuvor waren es noch 1154 Imker mit 5716 Völkern.

Eindeutige Gründe für die sinkenden Zahlen kennt Gebel nicht. Gerade in der Corona-Zeit sei es jedoch vielen Imkern nicht leicht gefallen, ihren Honig zu verkaufen. Diese Vermarktungsschwierigkeiten könnten auch dazu geführt haben, dass verlorene Völker nicht mehr ersetzt wurden. Auch in den Imkergrundkursen sei mittlerweile ein Wandel erkennbar: „Während in früheren Jahren fast alle Kursteilnehmer unmittelbar mit der Imkerei starteten, verzichtet jetzt ein Teil der Absolventen auf eigene Bienenhaltung.“

Imkern in Hamburg: Zeitintensives Hobby ist teurer geworden

Das zeitintensive Hobby ist im Vergleich zu den Vorjahren teurer geworden. So seien etwa die Preise für Zucker - der für die Fütterung der Bienen im Winter wichtig ist - durch den Krieg in der Ukraine um bis zu 50 Prozent gestiegen. „Bienenvölker, Wachs und Varroamittel hatten sich ebenfalls erheblich verteuert, so dass vielleicht mancher Kollege hier versucht hat, zu sparen.“

Als positiven Trend sieht Gebel jedoch, dass zunehmend angemessene Preise für den Honig verlangt werden. „Im Schnitt bewegen sich 500-Gramm-Gläser zwischen sechs und sieben Euro. Für ein hochwertiges, handwerkliches Produkt ist immer noch zu wenig. Aber immerhin bewegt sich der Preis nach oben.“