Hamburg. Selten passiert so etwas, aber auch Polizisten begehen Straftaten, was sie im schlimmsten Fall ins Gefängnis bringt. Korrupte Beamte oder welche, die mit Drogen dealen – hat es alles schon gegeben in Hamburg.
Jetzt steht mit dem Kriminalbeamten M. ein weiteres mutmaßliches schwarzes Schaf der Polizei vor Gericht. Von Montag an muss sich der 49-Jährige wegen Betrugs in einem besonders schweren Fall verantworten. Bei einer Verurteilung zu mehr als einem Jahr Haft droht ihm der Verlust seines Ruhegehalts.
Kriminalität Hamburg: Polizist wegen schweren Betrugs angeklagt
Eine Frau K. hatte vor gut fünf Jahren zwei Männer wegen einer ganzen Reihe von Straftaten zu ihren Lasten angezeigt. Mit dem Fall befasst war der angeklagte Kripo-Mann. Er soll die Geschädigte dann angelogen haben, indem er erklärte, dass die polizeilichen Ermittlungsmöglichkeiten im Hinblick auf die von ihr angezeigten Straftaten ausgeschöpft seien.
Allerdings könne sie seine von ihm betriebene Privatdetektei mit weiteren Untersuchungen beauftragen – gegen 57.060 Euro. Die Dame überwies die Summe im Sommer 2018 auf mehrere Konten, die versprochene Leistung hingegen bekam sie nicht. Zu der durch M. angepriesenen 24-Stunden-Überwachung mit technischen Hilfsmitteln sei er weder in der Lage gewesen, noch habe er vorgehabt, diese durchzuführen, so die Staatsanwaltschaft.
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Zwei weitere Männer nutzten angebliches Spendengeld für eigene Zwecke
Um einen weiteren – besonders niederträchtigen – Betrug geht es am Dienstag vor dem Schöffengericht. Die 62 und 36 Jahre alten Angeklagten sollen nämlich aus dem Mitgefühl von Tierfreunden Kapital geschlagen haben. Sie sollen, so die Anklage, auf einer von ihnen eingerichteten Website Spenden für im syrischen Bürgerkrieg Not leidende Hunde und Katzen eingeworben haben.
Außerdem sollen sie die Gemeinnützigkeit der Spenden und deren Absetzbarkeit vorgetäuscht haben. Ihre arglosen Opfer überwiesen zwischen Januar und Juni 2019 durchschnittlich fast 50 Euro, insgesamt 14.300 Euro – das Geld sollen die Täter für sich verbraucht haben. Angeklagt sind 298 Fälle.
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