Hamburg. Unbekannter feuert in Tonndorf mindestens 20-mal auf fahrenden Audi Q8. Ein lebensgefährlich Verletzter. Kugeln treffen auch Häuser.

Nach Schüssen auf ein fahrendes Auto an der Stein-Hardenberg-Straße in Hamburg-Tonndorf sind in der Nacht zum Dienstag zwei Männer verletzt worden, einer lebensgefährlich.

Bei dem Feuerhagel auf die Insassen eines Audi Q8 soll es sich nach Abendblatt-Informationen um eine Schießerei gehandelt haben. Zunächst hatte es so ausgesehen, als sei lediglich auf den Audi geschossen worden. Nach Abendblatt-Informationen hatte aber mindestens einer der Männer ebenfalls eine Waffe gezückt.

Der Audi Q8 mit den beiden Opfern kam an einem Bahnübergang zum Stehen.
Der Audi Q8 mit den beiden Opfern kam an einem Bahnübergang zum Stehen. © HA | Michael Arning

Anwohner in Tonndorf wurde durch die Schüsse geweckt

Ein Anwohner, der von den Schüssen geweckt wurde, glaubte zunächst an ein verspätetes Silvester-Feuerwerk. „Es machte immer wieder peng, peng, peng! Das dauerte eine ganze Zeit“, sagt Werner G. (94), ein pensionierter Kriminalbeamte: „Es klang auch teilweise unterschiedlich. Ich dachte nur, dass irgendjemand noch Feuerwerk verschießt und bin dann wieder eingeschlafen."

Werner G. wurde von dem Schusswechsel geweckt und dachte zunächst an ein verspätetes Feuerwerk.
Werner G. wurde von dem Schusswechsel geweckt und dachte zunächst an ein verspätetes Feuerwerk. © André Zand-Vakili | André Zand-Vakili

Der Beifahrer (30) des zuerst beschossenen Autos soll nach Abendblatt-Informationen noch versucht haben, vor Eintreffen der Polizei und der Rettungskräfte zwei Taschen verschwinden zu lassen. In den Taschen sollen sich je eine Pistole befunden haben, das Magazin einer Waffe soll leergeschossen sein.

Der Beifahrer schoss aus dem Auto auf den Audi

Der 26 Jahre alte Fahrer des zuerst beschossenen Autos war gegen 1 Uhr auf der Straße Am Pulverhof in Richtung Stein-Hardenberg-Straße unterwegs, als ihn ein anderes Auto überholte und der Beifahrer, nach Abendblatt-Informationen mit einer Maschinenpistole, mindestens 20-mal auf den Audi schoss. Die Kugeln schlugen offenbar auch in nahestehende Häuser ein. Polizeisprecher Florian Abbenseth: „Die Polizei geht davon aus, dass sich die Beteiligten kennen.“

Einige der Kugeln sollen auch in nahestehenden Häusern eingeschlagen sein.
Einige der Kugeln sollen auch in nahestehenden Häusern eingeschlagen sein. © HA | André Zand-Vakili

Der Audifahrer gab daraufhin Gas und setzte mit seinem Wagen zur Flucht an. Das Auto schoss über die Stein-Hardenberg-Straße und landete im Gebüsch. Daraufhin soll der Beifahrer versucht haben, Taschen mit den Waffen einem Taxifahrer zu übergeben. Anwohner alarmierten die Polizei.

Die Mordkommission hat nach der Schießerei sofort die Ermittlungen übernommen

Der Tatort wurde zur Spurensuche daraufhin weiträumig abgesperrt. Beamte der Mordkommission haben noch in der Nacht die Ermittlungen übernommen.

Auch am Dienstagmittag sicherten die Ermittler noch Spuren der Schießerei.
Auch am Dienstagmittag sicherten die Ermittler noch Spuren der Schießerei. © HA | André Zand-Vakili

Der Fahrer des Audi wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Dort musste er notoperiert werden. Er soll von zehn Kugeln getroffen worden sein. Sein Beifahrer wurde ebenfalls verletzt. Beide sollen nach Abendblatt-Informationen polizeilich bekannt sein, unter anderem wegen Drogendelikten.

Die Polizei sucht nun Zeugen, die Hinweise zu dem Fluchtfahrzeug oder dessen Insassen geben können oder verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Die Polizei ist unter dem Hinweistelefon 040 4286-56789 zu erreichen.

Gegen Mittag hatten die Ermittler der Spurensicherung ihre Arbeit am Tatort abgeschlossen, der Audi wurde sichergestellt. Er soll noch weiter untersucht werden.