Personalmangel

250.000 Euro pro Jahr mehr für Seniorentreffs in Hamburg

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Nicht nur Kaffeetrinken und Skatspielen: Auch Sport zählt zu den Angeboten der Seniorentreffs.

Nicht nur Kaffeetrinken und Skatspielen: Auch Sport zählt zu den Angeboten der Seniorentreffs.

Foto: KatarzynaBialasiewicz / Getty Images/iStockphoto

Rot-grüner Haushaltsantrag sieht vor, dass die Einrichtungen hauptamtliche Leitungen einstellen können. Wie das helfen soll.

Hamburg.  Rund 80 Seniorentreffs gibt es in der Stadt, betrieben von der Arbeiterwohlfahrt, dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Verband Lange Aktiv Bleiben oder den Kirchengemeinden. Die meisten Leitungen der Treffpunkte arbeiten ehrenamtlich und sind selbst sehr häufig bereits in einem hohen Alter. Mit einem gemeinsamen Antrag zu den Haushaltsberatungen wollen die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen ein Projekt starten, das den Einstieg von hauptamtlichen Leitungen der Seniorentreffs gemeinnütziger Träger ermöglicht.

„Es ist unglaublich schwer, Nachfolger für die Leitung von Seniorentreffs zu finden. Mit allen Aufgaben ist das fast ein Vollzeitjob“, sagt der SPD-Abgeordnete Markus Schreiber. Dabei beträgt die Aufwandsentschädigung für die ehrenamtlichen Leiterinnen und Leiter lediglich 200 Euro monatlich. Wenn die Bürgerschaft den Antrag in der kommenden Woche mit der rot-grünen Stimmenmehrheit beschließt, dann erhalten die Träger der Seniorentreffs 250.000 Euro pro Jahr, um „ein oder mehrere Projekte zur hauptamtlichen Unterstützung der Leitungen der offenen Seniorentreffs zu initiieren“.

Personalmangel: Viele Leiter auf Hilfe angewiesen

Ausgehend von einem Jahreseinkommen von rund 60.000 Euro würde der Gesamtbetrag für vier volle oder acht halbe Stellen reichen. „Das kann nur ein Einstieg sein“, betont Schreiber. Zunächst sollten die Seniorentreffs berücksichtigt werden, deren ehrenamtliche Leiter besonders dringend auf Hilfe angewiesen sind. Denkbar als hauptamtliche Leitende solcher Treffpunkte sind Sozialpädagogen, Sozialarbeiter oder Verwaltungsfachangestellte. „Wichtig ist, dass es um Unterstützung, nicht um Bevormundung der Ehrenamtlichen geht“, sagt Schreiber.

Die vom Senat vorgelegte „Globalrichtlinie offene Seniorenarbeit“ sieht vor, „dass künftig die Angebote der Seniorentreffs stärker die Vielfalt der Gesellschaft beispielsweise im Hinblick auf ethnische Wurzeln und sexuelle Identitäten berücksichtigen und abbilden“. Zudem ist geplant, dass die Höhe der jährlichen Unterstützung für die Treffpunkte – derzeit zwischen 11.000 und 13.000 Euro – an die Erfüllung der Zielvorgaben geknüpft wird.

Personalmangel: „Manche Leitungen haben Angst vor der Umsetzung"

„Manche Leitungen haben Angst vor der Umsetzung und fragen, wie das gemessen wird“, sagt Britta Schlage, seniorenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und mit Schreiber zusammen Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft AG 60 plus. Für Schlage ist der Einstieg in die Beschäftigung hauptamtlicher Leitungen in Seniorentreffs aktuell das „Hauptprojekt“ der offenen Seniorenarbeit.

( pum )

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