Hamburg (dpa/lno). Die Alsterschwäne ziehen im Spätherbst ins Winterquartier. Ob sie wieder unter einem Zelt überwintern müssen, ist noch unklar.

Bislang dürfen Hamburgs Alsterschwäne noch auf der Außenalster und ihren Nebenläufen und Kanälen schwimmen und müssen nicht zum Schutz vor der Vogelgrippe vorzeitig ins Winterquartier. "Geplant ist, dass wir sie rund um den 22. November einsammeln", sagte Hamburgs Schwanenvater Olaf Nieß der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. "Unser Traum wäre, dass sie tatsächlich bis Ende November draußen bleiben können und wir dann auch kein Schutzzelt brauchen. Falls jedoch die Vogelgrippe in Hamburg massiv auftritt, müssen wir vielleicht die Pläne ändern."

In den vergangenen beiden Jahren mussten die rund 120 Höckerschwäne den Winter unter einem hermetisch abgeriegelten Schutzzelt verbringen. Bislang ist noch kein Zelt rund um das Winterquartier, den Eppendorfer Mühlenteich, aufgebaut. Sollte das nötig sein, würde die Unterkunft aber innerhalb von zwei bis drei Tagen stehen.

Alsterschwäne hatten soviel Nachwuchs wie in den Vorjahren

Nieß zeigte sich mit der Saison für die Alsterschwäne bislang weitgehend zufrieden. So habe es in etwa so viel Nachwuchs wie auch schon in den Vorjahren gegeben. Konkrete Zahlen nannte er nicht. Zudem seien die Störungen in den Gewässern durch Freizeitsportler wie Stand-up-Paddler oder Kanufahrer nicht mehr so extrem wie noch zu Beginn der Corona-Pandemie gewesen. "Da konnten wir durch natürliche Barrieren im Wasser, intensivere Kontrollen, bessere Aufklärung und die Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei viel verbessern."

Das Hamburger Schwanenwesen ist eine städtische Dienststelle. Es hat eine jahrhundertelange Tradition, denn in Hamburg gelten die Schwäne als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit der Hansestadt - und als eines der Wahrzeichen Hamburgs. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Olaf Nieß besetzt somit die wohl älteste Planstelle der Stadt Hamburg.