Hamburg. Krzystof Karwicki ist seit mehr als zwei Jahren spurlos verschwunden. Die Polizei hat Anhaltspunkte für ein Gewaltverbrechen.

Seit fast 28 Monaten gibt ein Vermisstenfall der Hamburger Polizei Rätsel auf: Seit Mitte Juni 2020 ist der 39-jährige Krzystof Karwicki aus dem Stadtteil Horn spurlos verschwunden. "Die Polizei sucht nun auch gezielt mögliche Zeugen aus der Schwulenszene", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth am Donnerstag.

Seit 2015 lebte Karwicki in einer Wohnung an der Dannerallee. Seit der Nacht vom 16. auf den 17. Juni 2020 fehlt von ihm jede Spur. In dieser Nacht gab es das letzte Lebenszeichen von ihm. Kurz zuvor hatte der 39-Jährige seine Familie im polnischen Stettin besucht. Am 15. Juni war er mit Bus und Bahn über Berlin zurück nach Hamburg gereist.

Polizei Hamburg sucht Zeugen aus Schwulenszene

Ende November 2020 gab die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung heraus und bat die Bevölkerung um Hinweise – doch ohne Erfolg. "Der Verbleib von Herr Karwicki konnte trotz umfangreicher Ermittlungen bis heute nicht geklärt werden", so Abbenseth. Die Ermittler gehen weiterhin auch Anhaltspunkten nach, "die darauf schließen lassen, dass er Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein könnte".

Wegen der gewonnenen Erkenntnisse sucht die Polizei nun auch gezielt mögliche Zeugen aus der Schwulenszene. Abbenseth: "Herr Karwicki lebte offen schwul, verkehrte intensiv in der Szene und nutzte auch einschlägige Dating- und Kontaktapps." Zudem habe er auch Escort-Dienste angeboten.

Vermisster Krzystof Karwicki – so wird er beschrieben:

  • etwa 1,84 Meter groß
  • athletische Figur
  • zusammenhängendes Tribal-Tattoo am rechten Oberarm und am rechten Oberkörper sowie weitere Tattoos am rechten Unterschenkel und Knöchel
  • Ohrring im linken Ohr
  • zeitweise Brillenträger

Zeugen, die Hinweise zu seinem Aufenthaltsort geben können oder nach seinem Verschwinden noch Kontakt zu ihm hatten, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 040/4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder an einer Polizeidienststelle zu melden.