Wohnungsbau

Umstrittenes Flüchtlingsheim in Blankenese wird abgerissen

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Die derade fertiggestellte Flüchtlingsunterkunft am Björnsonweg in Blankenese.

Die derade fertiggestellte Flüchtlingsunterkunft am Björnsonweg in Blankenese.

Foto: Klaus Bodig / HA

Doch das Gelände wird nicht wieder aufgeforstet. Ein spezieller Passus macht eine andere Nutzung möglich. Die Hintergründe.

Hamburg.  Die lange Zeit umstrittene Geflüchtetenunterkunft am Björnsonweg in Blankenese soll 2023 wie geplant abgerissen werden. Doch das Gelände soll danach nicht wieder aufgeforstet werden, wie es eine Vereinbarung mit Anwohnern vorsah. Künftig sollen als Ersatz für die Leichtbauhäuser mit einer Bruttogeschossfläche von rund 3500 Quadratmetern solide Gebäude mit Sozialwohnungen für Asylbegehrende und Familien mit Wohnberechtigung entstehen. Einen entsprechenden Bebauungsplanentwurf hat das Bezirksamt Altona erarbeitet und legt diesen nun öffentlich aus.

Seit 2017 befinden sich auf dem Gelände am Björnsonweg neun Unterkunftsgebäude für Geflüchtete. Anwohner hatten sich damals heftig gegen die Baugenehmigung für eine Geflüchtetenunterkunft gewehrt – mit der Begründung, dass dort Wald vernichtet würde. Einige zogen sogar vors Verwaltungsgericht. Sie bekamen teilweise Recht und die Stadt musste einen Vergleich mit ihnen schließen.

Flüchtlingsunterkunft in Blankenese sollte zurückgebaut werden

Dieser beinhaltete, dass das befristete Bauvorhaben spätestens nach Ablauf von sieben Jahren vollständig zurückgebaut werden und die Fläche danach wieder aufgeforstet werden muss. Dass jetzt stattdessen dauerhaft sozialer Wohnraum auf dem Gelände entstehen soll, ist einem Passus im Vertrag zu verdanken. Dieser besagt, dass die Verpflichtung zur Wiederaufforstung entfällt, wenn die Stadt Hamburg einen eigenen Bebauungsplan für das Gebiet aufstellt. Für diesen Fall verpflichtet sich die Stadt jedoch, den Verlust der Waldfläche „möglichst orts- und funktionsnah zu kompensieren“.

Wo der Bebauungsplanentwurf eingesehen werden kann

Der im Bezirk Altona zunehmende Abbau von Unterkunftsplätzen für Geflüchtete und Asylbegehrende erzeuge einen Handlungsbedarf, heißt es in einer Mitteilung des Bezirksamts. Ziel des Bezirksamtes und der Sozialbehörde sei es, „dass der Abbau der Platzzahlen in öffentlich-rechtlichen Unterkünften nicht über die Verlegung in andere Unterkünfte, sondern – wo immer möglich – bei vorliegender Wohnberechtigung durch einen Umzug in geförderten Wohnraum erfolgen soll“. Daher müssten in Altona Wohnungen für Menschen gebaut werden, die ihre Unterkünfte verlassen müssen, um ihnen und anderen Bedürftigen eine dauerhafte Wohnperspektive zu geben.

Der Bebauungsplanentwurf kann vom 31. August bis zum 29. September 2022 werktags, außer sonnabends, im Foyer des Fachamts Straßen- und Landschaftsplanung im Bezirksamt Altona eingesehen werden.

( joa )

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