Hamburg. Dass die Gespräche mit einer Einigung enden, gilt als unwahrscheinlich – es gibt sogar bereits einen Termin für die nächste Runde.

Im festgefahrenen Tarifkonflikt um die Löhne der Hafenarbeitenden in den Nordseehäfen haben die Gewerkschaft Ver.di und die Arbeitgeber am Mittwoch eine neunte Verhandlungsrunde gestartet. In einem Onlinetreffen versuchen sie, Lösungswege auszuloten.

Hafen Hamburg: Einigung im Tarifstreit unwahrscheinlich

Eine Einigung gilt als eher unwahrscheinlich – es gibt sogar schon einen Gesprächstermin für eine zehnte Runde am 22. August. Bis dahin sind nach einem gerichtlichen Vergleich weitere Warnstreiks ausgeschlossen. Zuletzt hatte Verdi vor rund vier Wochen mit einem Ausstand den Güterumschlag in Hamburg, Bremerhaven und anderen wichtigen Häfen an der Nordsee nahezu lahmgelegt.

Verdi beharrte zuletzt angesichts der hohen Inflation von derzeit knapp acht Prozent auf einer Sicherung der Reallöhne für alle Beschäftigten. Die Gewerkschaft war mit einem Forderungspaket in die Verhandlungen gegangen, das nach Verdi-Angaben in der Spitze Lohnerhöhungen von bis zu 14 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten bedeutet.

Hafen Hamburg: Arbeitgeber wollen vorliegendes Angebot nicht verbessern

Auf dem Tisch liegt aktuell ein vor rund einem Monat präsentiertes Angebot der Arbeitgeber – bei allerdings 24 Monaten Laufzeit – mit 12,5 Prozent für die Containerbetriebe und 9,6 Prozent für konventionelle Betriebe. Für "Beschäftigungssicherungsbetriebe" mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Sanierungstarifvertrag taxiert der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) das Angebot auf 5,5 Prozent. Die Arbeitgeber hatten ihr nachgebessertes Paket als "final" bezeichnet.