Corona Hamburg

Schulleiter warnt Eltern vor steigenden Infektionszahlen

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Die Zahl der Corona-Infektionen an Schulen in Hamburg nehmen wieder zu (Symbolbild).

Die Zahl der Corona-Infektionen an Schulen in Hamburg nehmen wieder zu (Symbolbild).

Foto: picture alliance

Immer mehr Menschen infizieren sich derzeit mit dem Coronavirus – das fällt auch an den Schulen auf. Was die Behörde jetzt rät.

Hamburg. Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in Hamburg weiterhin schnell an – und auch in Schulen nimmt die Zahl der Fälle offenbar rasch zu. Am Dienstag meldete die Sozialbehörde eine 7-Tage-Inzidenz von 662,6. Eine Woche zuvor hatte sie noch 484,4 betragen, Ende Mai 286,3. Allein in der vergangenen Woche kamen laut Behörde 12.618 Neuinfektionen hinzu. 267 Infizierte wurden zuletzt in Hamburger Kliniken behandelt, 22 davon auf Intensivstationen. Da es keine verpflichtenden Tests mehr gibt, dürften die Infektionszahlen in Wahrheit höher liegen.

Auch an den Schulen ist die Zahl der Infektionen zuletzt offenbar gestiegen. Darauf deuten jedenfalls die Vorgänge in einzelnen Schulen hin. So schrieb der Leiter der Eimsbüttler Grundschule Kielortallee, Frank Behrens, an die Eltern: „Wir hatten ja nun schon alle gehofft, dass es weitgehend vorbei ist. Leider häufen sich jetzt aber bei uns die positiven PCR-Testungen in der Schule. Immer mehr Kinder müssen in Quarantäne und auch einige Kolleg*innen hat es erwischt.“

Corona Hamburg: Schulleiter warnt Eltern – "besonders vorsichtig sein"

Der Schulleiter forderte die Eltern auf, ihre Kinder bei Symptomen zu Hause zu lassen und „erneut besonders vorsichtig“ zu sein. Er habe aus der Schulbehörde gehört, „dass es an den Schulen vermehrt zu Häufungen kommt“ und an „Lösungen gearbeitet werde“. Dem Abendblatt bestätigte Schulleiter Behrens, dass es „viele Fälle“ gebe. In zwei Klassen habe das Gesundheitsamt Reihentestungen angeordnete, das heißt: Dort werden wieder alle Schüler zwei Mal pro Woche getestet. In der vergangenen Woche war das bisherige Angebot freiwilliger Schülertests in den Schulen eingestellt worden. Aus dem Umfeld der Schule hieß es, die Lage sei schlimmer als im vergangenen Winter.

Derzeit lägen zwar „aus einzelnen Schulstandorten Meldungen zu erhöhten Krankenständen vor“, allerdings „noch ohne vorliegende Corona-Bestätigungen“, sagte Schulbehördensprecher Peter Albrecht dem Abendblatt. „Schulbehörde und Gesundheitsbehörde beobachten die Entwicklung der Infektionslage fortlaufend, so dass alle erprobten Schutz-Maßnahmen zügig jederzeit wieder eingeführt werden können – sofern insbesondere bei Masken- und Testpflicht der nötige rechtliche Rahmen dann geschaffen ist.“

Schulbehörde: Maske tragen und Selbsttests "möglich und angeraten"

Albrecht wies darauf hin, dass Schulbeschäftigte weiter bis zu zwei kostenlose Schnelltests pro Woche bekämen. „Anlassbezogen“ würden auch Schülern Tests zur Verfügung gestellt, so der Behördensprecher. „Nach wie vor besteht die Pflicht zu regelmäßigem Stoß- und Querlüften. Ein freiwilliges Tragen von Schutzmasken sowie freiwillige Selbsttests sind als Selbstschutz weiterhin möglich und im Hinblick auf ein möglicherweise zunehmendes Infektionsgeschehen auch angeraten.“ Coronainfektionen im Schulumfeld werden in Hamburg nicht mehr zentral erfasst.

Erst vor wenigen Tagen hatten Virologen darauf hingewiesen, dass die neuen Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 bereits für einen erheblichen Teil der Corona-Neuinfektionen in Hamburg verantwortlich sein könnten. Wegen der erneut steigenden Corona-Zahlen rief die Ärztekammer Hamburg die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, wieder stärker auf Hygienemaßnahmen zu achten und Impfangebote wahrzunehmen.

Corona Hamburg – bereits 2703 Menschen gestorben

Seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) in Hamburg mindestens 612.388 Infektionen nachgewiesen. Die Zahl der Genesenen wurde mit 579.200 angegeben. Laut RKI starben in Hamburg bisher 2703 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19.

Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Hamburger Kliniken aufgenommenen Corona-Infizierten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, lag laut RKI am Dienstag bei 1,73. Der bundesweite Wert wurde mit 3,35 angegeben.

( jmw/dpa/HA )

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