Hamburg. Das letzte Mal regnete es in Hamburg am 13. April. Die Natur braucht einen gleichmäßigen Landregen, doch alle Zeichen stehen auf Sonne.

Gummistiefel, wasserabweisende Kleidung und Regenschirm können auch weiterhin im Kleiderschrank verstaut bleiben: Seit knapp zwei Wochen zeigt sich das Wetter in Hamburg und dem Norden von seiner schönsten Seite. Ein Frühling wie im Bilderbuch – und glaubt man den aktuellen Prognosen, wird sich das auch in der kommenden Woche so schnell nicht ändern. Die Sache hat nur einen Haken: Die Natur braucht Regen – und der ist vorerst nicht in Sicht.

"Hoch 'Tim' hat Hoch 'Spiro' abgelöst und liegt mit seinem Zentrum weiterhin zwischen Island und Nordeuropa. Diese blockierende Lage sorgt für das stabile Frühlingswetter bei uns", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. In den kommenden Tagen werde es daher sonnig und trocken bleiben mit Temperaturen zwischen 13 und 16 Grad, nachts dann mit drei bis fünf Grad jedoch wieder etwas herunterkühlen.

Wetter Hamburg: Natur braucht Landregen, keinen Schauer

Was in den Aussichten bis zum Monatswechsel fehlt, ist Regen. "Das letzte Mal hat es in Hamburg am 13. April geregnet. Da wurden in Fuhlsbüttel acht Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen", sagt Jung. Das ist knapp zwei Wochen her – noch nicht dramatisch, dennoch sei es für die Natur wichtig, dass es demnächst mal wieder regne.

Frühling in Hamburg: Blauer Himmel und viel Sonne über der Alster.
Frühling in Hamburg: Blauer Himmel und viel Sonne über der Alster. © imago/Hoch Zwei Stock/Angerer

Doch mit einem Schauer ist es nicht getan: Dieser komme laut dem Wetterexperten meist punktuell und dann als Starkregen vom Himmel und fließe auf dem inzwischen sehr ausgetrockneten Boden eher ab, als dass das Wasser in der Erde versickere. "Ein kurzer Schauer hier und da bringt nicht so viel, der Norden braucht eigentlich einen gleichmäßigen Landregen, bei dem es mal drei, vier, fünf Stunden am Stück regnet und dann auch zehn bis zwanzig Liter pro Quadratmeter fallen", so Jung. Und auch das sei eigentlich noch zu wenig.

Extremes Wetter: Erste Aprilhälfte zu nass, zweite zu trocken

Schon jetzt ist absehbar, dass der April von zwei Extremen geprägt ist: Während die erste Hälfte des Monats mit Schneefällen, Graupelschauern und Regen winterlich und sehr nass ausfiel, wird die zweite Aprilhälfte zu trocken sein. "Bis einschließlich 13. April fielen in Hamburg bereits 99,4 Prozent des Durchschnittswerts für den Monat an Niederschlag", erklärt der Meteorologe. "Seitdem gab es jedoch so gut wie keinen Tropfen mehr."

Für die Landwirtschaft ist jedoch vor allem der gleichmäßige Landregen notwendig. Jetzt sei laut Jung die Zeit zum Aussäen, und wenn der Boden zu trocken sei und auch weiterhin kein Regen falle, könne das Auswirkungen auf die Ernte haben: "Aktuell ist die Lage noch nicht dramatisch, aber wenn es auch in den kommenden zwei Wochen nicht regnen wird, und danach sieht es momentan aus, kann sich das auch schnell ändern."

Wetter Hamburg: Auf Grillen im Wald verzichten

Und auch der Grundwasserspiegel könnte etwas Regen vertragen: Der sei laut dem Experten sowieso seit letztem Sommer angeschlagen, und da können vier Wochen ohne Niederschläge durchaus ins Gewicht fallen.

Erste Auswirkungen sind bereits spürbar: Schon jetzt sind Boden, Laub und Felder durch die viele Sonne und den Wind staubtrocken, die Waldbrandgefahr liegt bei Stufe drei von fünf. Einen letzten Tipp hat Jung daher noch: "Aktuell sollte man besser nicht im Wald grillen und auch auf offenes Feuer auf Wiesen oder in Wäldern verzichten."