Hamburg. Laut sein, das ist ihr Motto. „1, 2, 3 – los!“ – in einem hektischen Stimmengewirr ließen die Hamburger Aktivisten von Fridays for Future (FFF) am Freitag ein Banner von der Aussichtsplattform der Elbphilharmonie herunter. Die Aufschrift: 24.09. – das Datum des globalen Klimastreiks, zu dem sie durch die aufwändige Aktion aufrufen.
Etwa 25 junge Menschen waren dabei, um das 20 mal 20 Meter große Banner am Geländer festzuknoten, vorsichtig herüber zu hieven und kurz danach mit geballter Kraft wieder hochzuziehen. Gar nicht so einfach, bei Windstärke 6.
FFF suchte Elbphilharmonie bewusst aus
Die Stelle für den Bannerwurf haben die Aktivisten mit Bedacht gewählt. Nicht nur sei die Elbphilharmonie als Wahrzeichen Hamburgs der ideale Ort, um möglichst viele Menschen anzusprechen, meint die 22-jährige Pressesprecherin Inga Mülheims.
Passend zu der Welle, die das Dach der Elbphilharmonie formt, wollten sie darauf aufmerksam machen, was der durch die Klimakrise steigende Meeresspiegel in Hamburg anrichten könne. „Wenn die Politik nichts macht, wird die Elphi irgendwann unter Wasser stehen“, so Inga Mülheims. Das symbolisierten die beiden Wellen auf dem Banner.
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Bis tief in die vorherige Nacht hinein bemalten die Aktivisten das Banner, das für ihr Büro viel zu groß war. Bei der Planung und Materialanschaffung wurden sie von anderen Umweltorganisationen unterstützt. Die Sandsäcke, die das Banner nach unten zogen, waren in von Greenpeace aus dem Meer gefischten Geisternetzen befestigt.
Elbphilharmonie: Sicherheitspersonal greift ein
Bis kurz bevor es losging, war unklar, ob der Bannerwurf klappen würde. Eigentlich war er für vormittags geplant, doch trotz einer mündlichen Zusage des Geschäftsführers der Elbphilharmonie war das Sicherheitspersonal nicht informiert und unterbrach die Aktion.
Am Nachmittag hingegen zog das Sicherheitspersonal mit den Aktivisten wortwörtlich am selben Strang und half, ein Seil zu sichern. Das Banner hing nur kurz im Wind, gerade lange genug für ein paar Fotos. Als das Banner dann sicher wieder auf die Aussichtsplattform gezogen war, lagen sich die Aktivisten jubelnd in den Armen.
Schon jetzt sei ihnen klar, dass sie immer weitermachen würden, so Inga Mülheims. Denn kein Parteiprogramm sei konform mit einer 1,5-Grad Erwärmung. „Wir werden auch nach der Bundestagswahl laut sein“.
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