Hamburg. Bislang werden Hasskommentare häufig nur gelöscht. Medien, NGOs und Verbände sollen nun leichter Anzeige erstatten können.

Mit einem neuen Onlinedienst speziell für Medienunternehmen, NGOs, Interessensverbände und Beratungsstellen will die Justizbehörde in Hamburg den Kampf gegen Hass und Hetze im Netz verstärken.

Über den Dienst "Hasskommentare im Internet melden" könnten registrierte Kooperationspartner strafbare Inhalte mit geringem Aufwand direkt an die Hamburger Staatsanwaltschaft melden und Anzeige erstatten, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Auch Bild- und Videodateien könnten dort hochgeladen werden.

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"Wir wollen damit die Zahl der Strafanzeigen erhöhen und klar machen: Hate Speech bleibt für die Täterinnen und Täter nicht folgenlos", sagte Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne). "Strafbare Inhalte sollen nicht einfach nur gelöscht, sondern auch angezeigt werden."

Viele am Medienstandort Hamburg ansässige Redaktionen veröffentlichten ihre Inhalte online, was nicht selten Hasskommentare in sozialen Netzwerken nach sich ziehe. Die Anzeige ist nach Angaben der Behörde für die Meldenden anonym über den Account ihres Unternehmens oder ihrer Organisation möglich. Betrieben werde der Onlinedienst von der Koordinierungsstelle OHNe Hass.