Hamburg. Die Kosten sind seit 2016 um 17,6 Prozent angestiegen. Wie die Prognose für das kommende Jahr aussieht.

Häuser und Wohnungen zu bauen wird in Hamburg immer teurer. Wer sich fragt, warum die Immobilienpreise immer neue Rekorde erreichen, findet eine Antwort in dem neuen Gutachten Hamburger Baukosten 2021. Bereits seit 2016 wird die Entwicklung der Baukosten in der Hansestadt durch die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE) analysiert.

„In diesem Jahr werden wir bei Mehrfamilienhäusern beim Quadratmeterpreis die Marke von 4000 Euro überschreiten“, sagt Arge-Chef Dietmar Walberg. Das sei mehr als eine Prognose, denn in die Berechnung seien schon geplante und laufende Bauvorhaben mit einbezogen. Die Daten für die Baukosten kommen vor allem von den Partnern des Hamburger Bündnisses für das Wohnen.

Kostenspanne beim Quadratmeterpreis reicht bis zu rund 5600 Euro

Danach rechnet Walberg in diesem Jahr mit einem Quadratmeterpreis im Mehrgeschossbau von 4188 Euro, wenn man die Grundstückskosten von 923 Euro, wohlgemerkt auch pro Quadratmeter Wohnfläche, mit in die Rechnung einbezieht. Die reinen Herstellungskosten belaufen sich auf 3265 Euro. Hanseatischer Luxus ist dabei nicht eingepreist.

„Es handelt sich um jene Kosten, die erforderlich sich, um Wohnungen nach den aktuellen Vorschriften und Standards zu errichten“, sagt Walberg. Die Kostenspanne beim Quadratmeterpreis reicht bis zu rund 5600 Euro. Allerdings wird auf ihn alles umgeschlagen. Das reicht von den Finanzierungskosten über die Ausstattung der Küchen bis zu den Freiflächen.

Hamburg ist bei Investoren gefragt

Seit 2016 sind die Quadratmeterpreise bei den Herstellungskosten um 19,7 Prozent gestiegen. Bezieht man die Grundstückskosten mit ein, ergibt sich sogar ein Preisplus von 23,5 Prozent. 2016 konnten Wohnungen noch mit einem Quadratmeterpreis von 3392 Euro errichtet werden.

„Hamburg ist bei vielen Investoren sehr gefragt, und sie kaufen Grundstücke auf, was durch die günstigen Finanzierungsbedingungen noch erleichtert wird“, sagte Dorothee Stapelfeldt (SPD), Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen.

Kostentreiber sind Standards und Vorschriften

„Auf die privaten Grundstückspreise können wir keinen Einfluss nehmen, aber wir vergeben städtische Grundstücke schon lange nicht mehr nach dem Höchstpreis.“ Angesichts der steigenden Preise hat Hamburg die Förderung für den Wohnungsbau angehoben. Für Vollsteinfassaden werden seit 2021 Zuschüsse von 100 Euro pro Quadratmeter Fassade gezahlt.

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Weitere Kostentreiber sind Standards und Vorschriften wie die mehrmals nachgeschärfte Energieeinsparverordnung. „Wenn man die letzten 20 Jahre betrachtet, so waren die Vorschriften der wesentliche Kostentreiber beim Bauen“, sagt Walberg. Aktuell sorgen vor allem stark steigende Preise für Baumaterialien wie Bitumen für die Gebäudeabdichtung, Stahlbeton und Kunststoff für eine Kostenexplosion. Auch die Löhne der Bauarbeiter sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen.