Hamburg. Die Gewerbetreibenden an der Gertigstraße können aufatmen: Der Umbau der beliebten Einkaufsstraße in Winterhude, der im April starten sollte, wurde auf voraussichtlich 2022 verschoben. Darüber informierte der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) am Freitag auf seiner Website.
Wie berichtet ist die Gertigstraße Teil der Veloroute 13 und sollte eine bessere Wegequalität für Fahrradfahrer und Fußgänger bekommen. Die auf mindestens sechs Monate angesetzten Maßnahmen sollten eigentlich schon im vergangenen September beginnen, waren damals aber auf das Frühjahr 2021 verschoben worden, um den unter der Corona-Pandemie leidenden Händler nicht das Weihnachtsgeschäft zu verderben.
Umbau der Gertigstraße hätte massive Folgen gehabt
Von dem Umbau hatte die FDP-Politikerin Anna von Treuenfels-Frowein durch eine von ihr gestellte Kleine Anfrage erfahren. Dass der Umbau verschoben wird, bezeichnet sie als einen großen Erfolg für die Einzelhändler und Unternehmer in Winterhude. „Sie leiden wie viele andere in der Stadt massiv unter dem Coronoa-Lockdown und brauchen nicht noch zusätzliche Umsatzeinbußen, weil ihre Geschäfte hinter Baustellen schwer erreichbar sind“, sagt sie. „Ich freue mich, dass die Behörden nun ein Einsehen haben.“
Die CDU Hamburg-Nord und die IG Mühlenkamp hatten sich schon seit langem für eine Verschiebung des Umbaus eingesetzt und begrüßen die Entscheidung. „Die coronabedingten Einschränkungen betreffen die Einzelhändler, Gewerbetreibenden, Gastronomen und Handwerker rund um die Gertigstraße massiv. Die zusätzlichen Einschränkungen durch den Umbau hätten bei vielen den sicheren Konkurs und damit den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze bedeutet“, sagt Sprecher Bernd Kroll.
Winterhude: Bäume in der Gertigstraße bleiben erhalten
Ab 2022 ist dann laut Verkehrsbehörde Folgendes geplant: Die Radwege sollen von den Fußwegen auf die Fahrbahn verlegt werden. Außerdem werden 67 Fahrradbügel geschaffen, die meisten der vorhandenen Schutzbügel sowie der gesamte Baumbestand (39 Bäume) bleiben erhalten. Vier Parkplätze fallen an der Gertigstraße weg.
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Autos und Motorräder dürfen die Straße weiterhin nutzen, der Radverkehr hat aber Vorrang. Die Maßnahmen soll nicht nur Radfahrern ein zügiges Vorankommen ermöglichen, sondern auch Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern vermeiden. Außerdem soll die Gertigstraße sicherer werden. Zwischen 2015 und 2017 hatte es dort 111 Unfälle gegeben, 93 davon beim Ein- oder Ausparken. Mit neun Leichtverletzten waren die Folgen allerdings recht gering.
14 Velorouten führen in die City
- Route 1: City–Altona–Othmarschen–Blankenese–Rissen
- Route 2: City–Eimsbüttel–Stellingen–Eidelstedt
- Route 3: City–Rotherbaum/Uni–Niendorf
- Route 4: City–Harvestehude–Winterhude–Alsterdorf–Fuhlsbüttel–Langenhorn
- Route 5: City–Uhlenhorst–Barmbek–Bramfeld–Poppenbüttel–Duvenstedt
- Route 6: City–Hohenfelde–Dulsberg–Farmsen–Berne–Volksdorf
- Route 7: City–St. Georg–Eilbek–Wandsbek-Markt–Jenfeld–Rahlstedt
- Route 8: City–Borgfelde–Hamm–Billstedt–Bergedorf
- Route 9: City–Hammerbrook–Rothenburgsort–Moorfleet–Allermöhe–Bergedorf
- Route 10: City–HafenCity–Veddel–Wilhelmsburg–Harburg–Neugraben
- Route 11: City–Alter Elbtunnel–Wilhelmsburg–Harburg–TU Hamburg
- Route 12: City–St. Pauli-Landungsbrücken–Altona
- Route 13: Innere Ringroute: Altona–Eimsbüttel–Winterhude–Barmbek–Eilbek–Hamm
- Route 14: Äußere Ringroute: Othmarschen–Schnelsen–Niendorf–Poppenbüttel–Billstedt
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