Hamburg. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hat am Freitag im Rahmen des Projekts „Lebendige Alster“ von Nabu und Bund die Grüne Schute an der Schaartorschleuse eröffnet. Die 23 Meter lange Lastenschute dient von nun an als Umweltbildungsort für Schulklassen und Naturinteressierte.
"Lebendige Alster": Schiff für Umweltbildung eröffnet
Die Alsterfleete sind ein extremer Lebensraum. Mit ihren steilen, künstlichen Ufern und den teils extremen Strömungsverhältnissen verhindert die Bauart das Ansiedeln von Wasserpflanzen und Röhricht. Die Grüne Schute bringt nun ein wenig Grün und viel Anschauung in die Neustadt.
Neben der Stiftung „Lebendige Elbe“ und der NKG Hanseatische Natur- und Umweltinitiative hatte auch die Umweltbehörde das Projekt unterstützt. Senator Kerstan zeigte sich bei der Eröffnung begeistert von dem innovativen Bildungsangebot: „Die Schute ist an prominenter Stelle ein neuer und anschaulicher Ort für die Umweltbildung – und gleichzeitig eine kleine Arche mit Lebensraum für Tiere und Pflanzen.“ Elisabeth Klocke, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Lebensraum Elbe, ergänzte: „Natur muss auch im urbanen Raum stattfinden! Die Grüne Schute trägt so zum Biotopverbund von der Elbe in die Alster bei.“
Fische, Aale und Insekten leben in Alsterfleeten
Die Fleete beherbergen tatsächlich einiges Leben unter und über der Wasseroberfläche. Wanderfische wie die Forelle und der Aal halten sich auf ihrem Weg zu Laichgebieten in den Fleeten auf. Fische können nun durch die Bordwand und im Schiffsrumpf in die Grüne Schute schwimmen, hier laichen und sich verstecken. Auch gesellen sich noch Bienen, Hummeln und Schwebfliegen dazu, die das Nektarangebot der Pflanzen an Bord nutzen.
Statt Container zu transportieren, dient die Schute nun als Anlaufstelle für alle, die auch in der Innenstadt Natur hautnah erleben wollen. An vier verschiedenen Stationen wird ein praktisches Lernprogramm präsentiert. Schüler ab der dritten Klasse erfahren hier alles rund um Wetter und Wasser, Wanderfische, Muscheln im Fleet und das Leben in Flachwasserzonen.
"Bildung ist wichtiger Aspekt für den Naturschutz"
Die große Bedeutung von aktiver Umweltbildung betonte Kerstan am Rande der Veranstaltung: „Man muss den Kindern die Natur nahebringen, weil sie in ihrem direkten Umfeld häufig nicht mehr vorkommt. Bildung ist ein ganz wichtiger Aspekt für den Naturschutz, denn nur was man kennt und liebt, will man schützen.“
In Gruppen von maximal 15 Personen können Interessierte von der kommenden Woche an die einzelnen Forschungsstationen erkunden. Dazu ist es allerdings erforderlich, sich im Vorfeld auf der Website www.lebendigealster.de/grüne-schute/ für einen Termin anzumelden.
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