Hamburg. Stefanie von Berg sieht Autoposer gerade in Corona-Zeiten als ein Problem. Diese machten aus ihre Fahrzeugen eine mobile Bar.

Die Bezirksamtschefin von Hamburg-Altona, Stefanie von Berg (Grüne), erwägt an den Wochenenden eine Sperrung des Schulterblatts für den Autoverkehr. "Ich habe immer überlegt, ob man das Schulterblatt nicht für Autos sperren sollte, weil die Autoposer ein großes Problem darstellen, insbesondere in Zeiten von Corona", sagte von Berg in einem Interview des "Elbe Wochenblatts".

Das Schulterblatt im Hamburger Schanzenviertel ist neben St. Pauli und Teilen von Ottensen einer der Party-Hotspots, an denen sich an den Wochenenden Hunderte Feierlustige treffen. Da dabei nach Einschätzung der Polizei oft die wegen der Corona-Pandemie geltenden Abstandsregeln nicht eingehalten wurden, darf dort inzwischen an den Wochenenden zwischen 20 und 6 Uhr kein Alkohol mehr außer Haus verkauft werden.

Sperrung des Schulterblatts an einem Wochenende erproben

Von Berg sagte dem Blatt, einzelne Autoposer machten aus ihren Autos sogar eine mobile Bar, indem sie Alkohol aus dem Kofferraum heraus anböten. Die Frage sei aber auch, ob bei einer Sperrung durch den neu entstehenden freien Straßenraum nicht noch mehr Leute kämen. "Ich würde das aber gerne mal ein Wochenende lang in Absprache mit der Polizei und dem Quartier erproben", sagte die Bezirksamtschefin.

Betroffen vom nächtlichen Verkaufsverbot sind alle Supermärkte, Kioske und Tankstellen sowie Gastronomiebetriebe, wenn sie den Außer-Haus-Verkauf anbieten. "Mir ist wichtig zu betonen, dass es nach wie vor nicht verboten ist, sich Alkohol mitzubringen oder sich draußen in die Gastronomietriebe zu setzen und dort etwas zu trinken", betonte von Berg. Feiern sei also erlaubt – "aber mit Abstand und in Maßen".

Altonas Bezirksamtschefin Stefanie von Berg (Grüne)
Altonas Bezirksamtschefin Stefanie von Berg (Grüne) © Roland Magunia

Corona in Hamburg: Alkoholverbote erneut verlängert

Die Bezirksämter Altona, Hamburg-Mitte und Eimsbüttel hatten bereits die an den vorangegangenen Wochenenden ausgesprochenen Außerhausverkaufs-Verbote erneut verlängert: Am 14. und 15. August ist von 20 Uhr bis 6 Uhr am Folgetag der Verkauf von alkoholischen Getränken zum Außerhaus-Verzehr auf St. Pauli, in der Schanze und in Ottensen untersagt.

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Erlaubt ist der Verkauf in Bars und Gaststätten für den Verzehr an Ort und Stelle durch gastronomische Betriebe. Von den Verboten erhoffen sich die Bezirke geringere Besucherzahlen und ein damit einhergehendes niedrigeres Ansteckungsrisiko in Anbetracht der wieder steigenden Infektionszahlen.