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Corona: Einkaufen ohne Kinder – Supermarkt verschärft Regeln

| Lesedauer: 36 Minuten

Coronavirus: Zahl der infizierten Hamburger steigt auf 1.237

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Behörde meldet Hamburger Corona-Toten. Polizeipräsident rechnet mit Katastrophenfall. Zweiter Häftling infiziert. Der Newsblog.

Hamburg. Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten schnellt auch im Norden in die Höhe. Hamburg meldet nunmehr 1237 Fälle und somit 248 neue Erkrankungen mit Covid-19. Der im Vergleich zu den Vortagen deutliche Anstieg liegt an einer Computerpanne. In Niedersachsen ist ein weiterer Patient an dem Virus verstorben und Schleswig-Holstein will die Abiturprüfungen absagen. Um die Ausbreitung der Lungenkrankheit zu verlangsamen, haben Bund und Länder ein Kontaktverbot beschlossen.

Doch die Krise bringt auch Gutes hervor: Unter vielen Nachbarn scheint die Hilfsbereitschaft zu steigen und das UKE konnte sich vergangene Woche vor Blutspendern kaum retten.

Verfolgen Sie hier im Newsblog alle Entwicklungen zum Coronavirus:

Kiel: Regierung passt ihren Corona-Rettungsschirm an

Schleswig-Holsteins Landesregierung hat das 500 Millionen Euro umfassende Corona-Hilfsprogramm nachjustiert. Grund ist nach Angaben der Landesregierung das von der Bundesregierung beschlossene Programm über 156 Milliarden Euro. Geplante Zuschüsse für kleine Betriebe und Solo-Selbstständige sowie Hilfen zur Stützung mittelständischer und großer Betriebe sollen nun aus der Bundeskasse bezahlt werden, wie Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung sagte.

Coronavirus erreicht Krankenhaus Itzehoe

Das Corona-Virus ist jetzt auch im Krankenhaus Itzehoe angekommen. Erstmals wurde ein Mitarbeiter positiv getestet, wie das Klinikum am Dienstag mitteilte. Der Auszubildende befinde sich in häuslicher Isolation. Er zeige leichte Krankheitssymptome, hieß es. Unter den Patienten gibt es den Angaben zufolge bislang keinen bestätigten Fall einer Corona-Infektion.

Hamburg will Haltung zu Abi-Prüfungen überdenken

Angesichts der geplanten Absage der Abiturprüfungen in Schleswig-Holstein wegen der Corona-Pandemie will Hamburg seine Haltung in dieser Frage neu überdenken.

Durch die überraschende Ankündigung sei eine neue Lage entstanden, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag. „Alleingänge sind in dieser wichtigen Frage nicht vernünftig. Deshalb werden wir jetzt zusammen mit den anderen Ländern prüfen, welche Auswirkungen die Entscheidung in Schleswig-Holstein auf das Abitur in allen anderen Ländern und in Hamburg haben wird.“

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte sich zuvor wegen der Corona-Pandemie für eine Absage der Abiturprüfungen und aller anderen Abschlussprüfungen ausgesprochen. Sie will dem Landes-Kabinett für die Beratungen an diesem Mittwoch einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorlegen.

Coronavirus: Bürgerschaft verlässt den Plenarsaal

Die Bürgerschaft verlässt – vermutlich erstmals – den Plenarsaal und zieht wegen der Folgen der Corona-Pandemie für die Sitzung am Mittwoch der kommenden Woche in den Großen Festsaal des Rathauses um. Nach Angaben aus der Bürgerschaftskanzlei sollen wie bei der konstituierenden Sitzung nach der Bürgerschaftswahl nur gut die Hälfte der 123 Abgeordneten teilnehmen, um das Infektionsrisiko zu verringern.

Allerdings erfolgt diese Vereinbarung auf freiwilliger Basis zwischen den Fraktionen. Kein Abgeordneter kann an der Teilnahme an einer Bürgerschaftssitzung gehindert werden. An der Sitzung in der vergangenen Woche hatte die AfD-Fraktion als einzige komplett teilgenommen.

Während der Plenarsitzung hatten Abgeordnete mehrfach in Gruppen zusammengestanden und den gebotenen Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern nicht gewahrt. Im Großen Festsaal, in den bereits der Senat zu seinen Sitzungen umgezogen ist, werden nun größere Abstände zwischen den Sitzplätzen vorgesehen sein.

Corona: Polizeipräsident rechnet mit Katastrophenfall

Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer rechnet im Zuge der Coronakrise mit dem Katastrophenfall in der Hansestadt. „Davon muss man ausgehen“, sagte er am Dienstag. Er glaube aber, „dass das kein großer Unterschied mehr wäre zum jetzigen Zustand. Es wäre keine neue Herausforderung für die Polizei“.

Mangels zu begleitender Versammlungen, Demonstrationen oder Sportveranstaltungen stünden zahlreiche Kräfte der Bereitschaftspolizei zur Verfügung, die überwachen, dass die Corona-Regeln eingehalten werden, sagte Meyer. So seien am Montag zusätzlich zum regulären Streifendienst etwa 600 Beamte aus mehreren Hundertschaften im Einsatz gewesen.

Innerhalb von zehn Tagen wurden nach Angaben des Polizeipräsidenten etwa 650 Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt. Im Schnitt gebe es pro Tag 800 Überprüfungen. Die große Mehrheit der Hamburger sei jedoch vernünftig.

Zwölf Hamburger Polizisten am Coronavirus erkrankt

Bei der Polizei sind laut Polizeipräsident Ralf Martin Meyer bislang zwölf Mitarbeiter am Coronavirus erkrankt. Etwa 270 Mitarbeiter hätten sich in Quarantäne befunden, weil sie in Risikogebieten gewesen waren. Das seien bei 11.000 Beschäftigten zwar nur wenige Betroffene. „Zugleich ist davon auszugehen, dass die große Welle noch kommt.“

Beliebte Treffpunkte in Hamburg fast menschenleer

Handelskammer bietet Unternehmen Corona-Service

Die Handelskammer Hamburg hat auf ihrer Webseite unter www.hk24.de/corona ausführliche Informationen zur Corona-Krise für Unternehmen zusammengestellt. Dort finden sich unter anderem Infos über finanzielle Soforthilfen, städtische Angebote, Hamburger Initiativen, aber auch rechtliche Hinweise, Tipps für digitales Arbeiten, wichtige Links und Formulare für Unternehmen.


Die Mitarbeiter stehen den Unternehmen mit folgenden Corona-Hotlines zur Verfügung:

Krisen- und Finanzierungsberatung: 040 36138-130, 040 36138-5000, 040 36138-5003

Rechtliche Fragen: 040 36138-5001, 040 36138-5008

Fragen zu Im- und Export: 040 36138-5002

Handel – Auskünfte insbesondere für den Einzelhandel: 040 36138-5004, 040 36138-5005

Allgemeine Auskünfte und wirtschaftpolitische Forderungen: 040 36138-5006, 040 36138-5007

Falls die Hotlines nicht erreichbar sind, bietet die Handelskammer mit einem Online-Formular einen Rückruf an. Außerdem ist die Handelskammer per E-Mail erreichbar.

Einkaufen ohne Kinder – Supermarkt verschärft Regeln

Um ihre Kunden und Mitarbeiter zu schützen, haben die Super- und Drogeriemärkte in Hamburg zahlreiche Schutzmaßnahmen ergriffen. In den meisten Fällen klappt das gut und die Menschen halten im Geschäft Abstand – doch nicht überall. Bei Edeka Niemerszein an der Langen Reihe in St. Georg wurden die Maßnahmen darum verschärft: In die Filiale dürfen ab sofort keine Kinder mehr.

„Wir sind sehr besorgt, dass wir unsere Hygienevorkehrungen nicht mehr gewährleisten können, wenn Kinder im Laden sind“, sagt Frank Ebrecht von Edeka Niemerszein. „Niemand kann verlangen, dass Kinder Verständnis für die Situation haben und zu jedem ausreichend Abstand halten.“ In dem Markt sei es immer wieder zu Szenen gekommen, in denen Kunden sich nicht an die Vorgaben gehalten hätten. „Der Inhaber hat versucht, mit Engelszungen auf die Kunden einzureden, aber es hat nicht viel genützt“, sagt Ebrecht. Darum dürften an der Langen Reihe jetzt nur noch Einzelpersonen in den Laden, um einzukaufen, unabhängig von Kindern.

Es gehe darum, die Gesundheit der Kunden und Mitarbeiter zu schützen, so Ebrecht. In den anderen acht Niemerszein-Filialen gibt es bislang noch keine derartige Regelung.

Hamburger Behörde meldet Corona-Toten

Nach einem Feuerwehr-Mann, der nach Ägypten gereist und dort verstorben war, sowie einem vorvergangene Woche in einem Seniorenheim gestorbenen Hamburger, meldet die Gesundheitsbehörde einen weiteren Corona-Toten aus Hamburg.

Der 52-Jährige ist am Sonntagabend an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Der Mann habe sich nach der Rückkehr aus einem Urlaub mit Symptomen in häuslicher Quarantäne befunden, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde am Dienstag. Eine Untersuchung des Toten durch die Rechtsmedizin ergab einen direkten Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über den Todesfall berichtet. Demnach war der Mann in der Schweiz im Urlaub.

Die Gesundheitsbehörde werde den Fall als ersten Hamburger Corona-Toten an das Robert Koch-Institut melden, sagte der Sprecher. Bei dem bereits Freitag vorvergangener Woche gestorbenen Bewohner des Hamburger Seniorenheims sei zwar eine Corona-Infektion festgestellt worden. Doch sei diese wegen umfangreicher Vorerkrankungen des Mannes nicht als eindeutige Todesursache ausgemacht worden.

UKE-Virologin: "Können Corona-Ausbreitung nicht verhindern"

UKE-Virologin: "Können Corona-Ausbreitung nicht verhindern"
UKE-Virologin: "Können Corona-Ausbreitung nicht verhindern"

Corona: 50 Straftäter müssen Haft vorläufig nicht antreten

Die Hamburger Justiz schränkt die Strafvollstreckung wegen der Corona-Pandemie weiter ein. Wie Justizsenator Till Steffen (Grüne) am Dienstagnachmittag mitteilte, werden Haftstrafen von bis zu drei Jahren vorläufig ausgesetzt.

Ausgenommen von dieser Regelung sind Straftäter, die in Untersuchungshaft sitzen oder die wegen Sexual- oder Gewaltdelikten verurteilt wurden. Betroffen von der vorläufigen Aussetzung sind nach Angaben der Justizbehörde rund 50 Haftstrafen unter anderem wegen Eigentums- oder Vermögensdelikten. Der Haftantritt soll für drei Monate ausgesetzt werden. Danach müssten die Verurteilten nach und nach ihre Strafen antreten.

Coronavirus: 34-Jähriger Häftling in Fuhlsbüttel infiziert

Unterdessen hat es im Strafvollzug einen zweiten Fall einer Corona-Infektion gegeben: Ein 34 Jahre alter Mann, der in der Sozialtherapeutischen Anstalt in Fuhlsbüttel einsitzt, ist erkrankt. Der Mann, der im geschlossenen Vollzug ist, zeigt nur leichte Symptome und kam auf die Isolierstation.

Am Montag war bekannt geworden, dass ein 30 Jahre alter Mann im offenen Vollzug der Justizvollzugsanstalt Glasmoor ebenfalls mit dem Virus infiziert ist.

Barmbek-Süd: Corona-Verdachtsfall bei der Polizei

Das Polizeikommissariat 31 an der Oberaltenallee in Barmbek-Süd meldet einen Corona-Verdachtsfall: Eine Polizistin könnte sich mit dem Virus infiziert haben, so eine Polizei-Sprecherin gegenüber dem Abendblatt.

Die Polizistin hatte Anfang März engen Kontakt mit ihrer Tante, die im Nachhinein positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Anschließend habe sie Symptome einer Erkältung bekommen, war jedoch zwischenzeitlich noch im Dienst gewesen, so die Sprecherin. Die Kollegen mit denen die Polizistin Kontakt hatte, wurden in Quarantäne geschickt, die Wache desinfiziert. Die Polizistin wird nun auf das Coronavirus gestestet.

Kieler Stadtwerke spenden 18.000 Schutzmasken

Die Kieler Stadtwerke haben der Stadt rund 18.000 Schutzmasken geschenkt. „In der aktuellen Situation ist Solidarität gefragt“, sagte Technik-Vorstand Jörg Teupen am Dienstag. Das Unternehmen hatte sich den Vorrat an Masken bereits vor Jahren zugelegt. Die Kieler Feuerwehr nahm die Spende den Angaben zufolge bereits entgegen.

Feuerwehrleute sollen den Mundschutz bei möglichen Evakuierungen einsetzen, um sie zu rettenden Menschen zu geben. So sollen Einsatzkräfte vor einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus geschützt werden. „Dies ist ein weiteres schönes Beispiel dafür, dass wir uns hier in Kiel untereinander helfen und unterstützen“, sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD).

"Deutschland gegen Corona" – mit Udo Lindenbergs Stimme

Die neu gegründete Initiative "Deutschland gegen Corona" appelliert mit Hilfe von Partnern wie der Hamburger Hochbahn, Facebook und Unilever für Solidarität und Zusammenhalt in der Krise.

In einem dazugehörigen Spot, den Udo Lindenberg eingesprochen hat, heißt es beispielsweise "Ben und Mia machen einen Podcast – für ihre Oma", "Uwe geht einkaufen – für die Grabowskis" und "Gesa geht arbeiten – für alle".

Abschließend fasst Udo Lindenberg das Ziel der Aktion zusammen: "Alle auf Abstand. Aber alle zusammen." Unter dem Hashtag #allefüralle sammelt die Initiative in den sozialen Medien Beiträge zum Thema.

Tschentscher: Wann die Maßnahmen wirken

Viele renommierte Virologen vermuten aktuell, dass der Höhepunkt der Infektionswelle erst in ein bis zwei Monaten erreicht sein könnte. „Alle gehen von einer steigenden Fallzahl aus", sagte Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks, die sich an Spekulationen über einen genauen Zeitpunkt aber nicht beteiligen will.

Bürgermeister Tschentscher zur Lockerung der Quarantäne

Auch einen für die Berechnung einer genaueren Anzahl von Infektionen relevanten Dunkelziffer-Multiplikator, den Experten auf acht oder zehn schätzen, wollte die SPD-Politikerin nicht kommentieren. „Wir müssen weiterhin viele Tests durchführen, dann wird auch die Dunkelziffer kleiner.“ Weil solche Tests in acht Laboren durchgeführt werden, könne nicht jeder Hamburger getestet werden.

Welche Auswirkungen das am Sonntag beschlossene Kontaktverbot auf die Ausbreitung des Virus' hat, könne noch nicht beurteilt werden, sagte Tschentscher. „In der Statistik wird das erst in einiger Zeit spürbar werden.“ Die Allgemeinverfügung sollen deshalb so lange wie unbedingt notwendig gelten. "Es wird irgendwann einen Punkt geben, wann wir die Beschränkungen unter anderem für den Einzelhandel aufheben können, doch dieser Punkt ist momentan noch nicht absehbar", sagte der Bürgermeister.

Coronavirus: So wird in Hamburg getestet

Schutzmasken für Hamburg in Frankreich beschlagnahmt

Immer wieder beklagen Ärzte in diesen Tagen, dass die Schutzausrüstung gegen das Coronavirus knapp werde. Es mangele vor allem an Atemmasken und Schutzanzügen. „Wir warten dringend auf eine Lieferung des Bundes", sagte Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks, die einen bedauerlichen Fall einräumen müsste. "Leider sind uns zugesagte Schutzmasken an der französischen Grenze beschlagnahmt worden."

Desinfektionsmittel sei hingegen ausreichend vorhanden, da unter anderem der Hamburger Konzern Beiersdorf dieses Produkt herstellt.

Hamburger Schutzmasken in Frankreich beschlagnahmt

Hamburger Firmen sollen Schutzkleidung abgeben

Um dem Engpass an Schutzkleidung entgegenzuwirken, bittet die Gesundheitsbehörde Hamburger Unternehmen, die über Schutzkleidung verfügen – aber weder zum Gesundheitswesen zählen noch die Ausrüstung momentan benötigen – sich an die Gesundheitsbehörde zu wenden (corona-firmenspende@bgv.hamburg.de). Benötigt werden OP-Masken, FFP2/ FFP3-Masken, Overalls, Schutzhandschuhe, Schutzbrillen sowie Schutzkittel.

Interaktiv – Das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Schleswig-Holstein will Abiturprüfungen absagen

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat sich wegen der Corona-Pandemie für eine Absage der Abiturprüfungen und aller anderen Abschlussprüfungen ausgesprochen. "In der derzeitigen Situation und der besonderen Herausforderung nicht nur für unser Schulsystem, sondern auch jeden einzelnen von uns, halte ich diese Entscheidung für geboten", sagte Prien am Dienstag. Sie werde dem Kabinett für die Beratungen am Mittwoch einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorlegen.

"Wir haben in diesem Jahr durch die Ausbreitung des Coronavirus und unsere Maßnahmen dagegen eine außergewöhnliche Situation", sagte Prien. Mitte März wurde der Unterricht an den Schulen im Land eingestellt. Wann und wie der Unterricht wieder aufgenommen werden könne, sei noch nicht absehbar. "Seit zwei Wochen beraten wir uns, wie wir in diesem Jahr faire und gerechte Abschlussprüfungen unter den gegebenen Umständen ermöglichen können." Die Abiturprüfungen müssten direkt nach den Osterferien beginnen. "Dies erscheint derzeit unrealistisch."

Die Schüler im Norden sollen nach Priens Plänen zum Ende des Schuljahres stattdessen Abschlusszeugnisse auf Basis bisheriger Noten erhalten. "Ich werde daher in der Kultusministerkonferenz vorschlagen, dass wir keine Abiturprüfungen mehr abnehmen, sondern das Abitur und seine Note anhand der bisher erbrachten Leistungen bewerten", sagte Prien.

Hamburger Schüler wollen Abiprüfung verhindern

Anders als Schleswig-Holstein will Hamburg die Abiturprüfungen noch mit aller Macht durchboxen. Dabei hat der Senat seine Rechnung allerdings ohne die Schüler gemacht. Der Abijahrgang am Gymnasium Hoheluft hat sich nun in einem offenen Brief an Schulsenator Ties Rabe (SPD) gewandt – mit der Bitte, die Abiprüfungen abzusagen.

Corona-Patient in Niedersachsen gestorben

Ein 57 Jahre alter Corona-Patient mit einer schweren Vorerkrankung ist in der Nacht zum Dienstag im Landkreis Emsland gestorben. Es ist der siebte Todesfall in Niedersachsen. Das teilte der Landkreis in Meppen mit. Zur Art der Vorerkrankung gab es keine Angaben. Landrat Marc-André Burgdorf (CDU) drückte den Angehörigen sein Mitgefühl aus. In Niedersachsen wurden bis Dienstagnachmittag 2071 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen.

248 neue Corona-Fälle in Hamburg

Die Zahl der Coronavirus-Infizierte in Hamburg ist um 248 neue Fälle auf 1237 gestiegen. Wie der Senat mitteilte, werden aktuell 72 Patienten in einem Krankenhaus behandelt, 18 von ihnen auf einer Intensivstation. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) rechnet mit einem weiteren Anstieg in den kommenden Tagen, weshalb Operationen, die nicht im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen, verschoben werden sollen.

Von Montag auf Dienstag liegt der Anstieg von Neuinfizierungen mit Covid-19 bei 25 Prozent und damit deutlich höher als noch am Vortag (102 neue Fälle; 11,5 Prozent). Dies begründete Prüfer-Storcks mit einem inzwischen behobenen Software-Fehler, der sich in den vergangenen Tagen eingeschlichen hat. „Von den heutigen Fällen muss man Fälle der Vergangenheit zuordnen, sodass wir eine konstant ansteigende Zahl haben", sagte die Senatorin.

Coronavirus: Bürgermeister Tschentscher dankt Hamburgern

Corona-Prämien für Kliniken in Hamburg

Die Bitte von Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks, Operationen zu verschieben und mehr Kapazitäten für Corona-Patienten vorzubereiten, birgt auch finanzielle Risiken für die Krankenhäuser. Deshalb sollen diese nun Prämien erhalten. Für jeden Krankenhausfall wird ein Aufschlag von 50 Euro zur Anschaffung von Schutzkleidung fällig. 560 Euro gibt es für jedes frei gehaltene Bett. „Diesen Betrag haben wir deutlich nach oben verhandelt“, sagte Prüfer-Storcks. Nach wie vor gehen die Krankheitsverläufe in der Regel mit leichten bis mittleren grippeähnlichen Symptomen einher.

Die Zahl der Intensivbetten in Hamburg soll in absehbarer Zeit von 640 auf rund 1200 verdoppelt werden. Hierfür sind zusätzliche Beatmungsgeräte vom Bund erforderlich. Laut Prüfer-Storcks seien 100 neue Geräte bereits bestellt worden. Dass sich die Zahl der geheilten Corona-Patienten seit Tagen kaum verändert, liege daran, dass hierfür keine Meldepflicht bestehe. "Die Anzahl der Genesungen wird nicht vom Robert-Koch-Institut (RKI) erhoben", sagte die Gesundheitssenatorin, deren Behörde sich die Zahlen nun selber besorgen wolle.

Coronavirus in Hamburg: Fragen der Journalisten
Coronavirus in Hamburg- Fragen der Journalisten

Tschentscher bedauert „unfreundliche Episode“

Bürgermeister Peter Tschentscher hat die von Schleswig-Holstein zunächst verbotene Nutzung von Hamburger Zweitwohnsitzen im nördlichen Nachbarland als eine „sehr unfreundliche Episode“ bezeichnet. Er habe am Montag mit Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) telefoniert und ihm berichtet „wie das hier wahrgenommen wird“, sagte Tschentscher am Dienstag. „Er hat gesehen, dass das etwas ist, was das freundschaftliche Verhältnis in der Metropolregion durchaus belastet.“

Günther sehe das „genau wie ich mit großer Sorge, dass es hier zu diesen sehr unfreundlichen Situationen gekommen ist“, sagte der Bürgermeister. Es sei gut gewesen, dass die schleswig-holsteinische Landesregierung später klargestellt habe, dass diejenigen, die sich schon in ihren Ferien-Zweitwohnsitzen befinden, nicht nach Hamburg zurückgeschickt werden.

"Unfreundlich": Tschentscher kritisiert Schleswig-Holstein

Coronavirus: Weniger Kriminalität in Hamburg

Die von der Politik verordneten Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens haben positive Auswirkungen auf die Kriminalstatistik. „Grundsätzlich haben wir allgemein einen Rückgang bei den Delikten“, sagte ein Polizeisprecher. Auch die Zahlen wegen häuslicher Gewalt seien nicht gestiegen. „Im Moment sehen wir da keine Auswirkungen. Warten wir mal ab, wie sich das entwickelt.“

Selbst Einbrüche in Ladengeschäfte scheinen für Einbrecher, die sich sonst auf Wohnhäuser konzentriert haben, kein Thema zu sein. Auch diese Zahlen seien nicht gestiegen. Die Gründe für den deutlichen Rückgang der registrierten Straftaten und Delikte sind dem Sprecher zufolge eindeutig: „Weil keiner auf der Straße ist. Es kann keiner beraubt oder bestohlen werden. Es ist keiner da.“

Grote spricht von neuer „Corona-Kriminalität“

Trotz der rückläufigen Zahlen warnte Innensenator Grote vor falschen Einkaufshilfen, falschen Polizisten und Fishing Mails, die es den Tätern ermöglichen, sich Zugang zu Rechnern zu verschaffen. „Es gibt eine neue Corona-Kriminalität“, sagte der SPD-Politiker. Die Polizei gehe Verstößen gegen das Kontaktverbot konsequent nach. Es gäbe gelegentlich Gruppen von Jugendlichen, die sich auf Sportplätzen aufhalten, doch auch hier sei die Tendenz sinkend.

Insgesamt würden sich die Hamburger aber an die Allgemeinverfügungen der Regierung halten. „Herzlichen Dank an alle, die sich so verantwortungsvoll benehmen und einen großen Beitrag für das Allgemeinwesen leisten", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher.

Innensenator Grote: Wir sehen neue Corona-Kriminalität
Innensenator- Wir sehen neue Corona-Kriminalitat

Metaller im Norden ohne Lohnerhöhung

Auch die 140.000 Beschäftigten im IG-Metall-Bezirk Küste (inklusive Hamburg) bekommen bis Ende des Jahres keine Lohnerhöhung. Damit haben Gewerkschaft und Nordmetall den Abschluss der Tarifpartner in Nordrhein-Westfalen nun auch offiziell übernommen. Zur Minderung sozialer Härten insbesondere bei Kurzarbeit wird zudem in jedem Betrieb ein Solidaritätstopf eingerichtet. Außerdem gibt es zusätzliche freie Tage für die Kinderbetreuung.

Zwei Wochen Betriebsruhe bei Hamburger Messe

Hamburg Bei der Hamburger Messe gilt vom 6. bis 17. April eine Betriebsruhe, wie ein Sprecher dem Abendblatt auf Anfrage bestätigte. Die rund 300 Beschäftigten sollen in diesem Zeitraum Überstunden und freie Tage abbauen oder Urlaub nehmen. Wegen der abgesagten Messen und Kongresse sei man zu diesem Schritt gezwungen, sagte der Sprecher. Auf dem Messegelände werde nur ein Notteam von Technikern sein. Kurzarbeit soll es nach den aktuellen Plänen für die Beschäftigten nicht geben, so die Messe.

Stilwerk mit besonderem Angebot für Einrichtungsläden

Auch in der Einrichtungsbranche bleiben die Läden für mindestens einen Monat geschlossen. Kleine Händler, die keinen Online-Shop haben, trifft das besonders hart. Um diese zu unterstützen, macht das Hamburger Stilwerk ihnen jetzt ein besonderes Angebot: „Um das durch Corona beschleunigte Ladensterben der 'Kleineren' zu verhindern und als digitaler Accelerator der Living Branche zu dienen, haben wir entschieden, unseren reichweitenstarken Online-Shop auch für Stilwerk externe Marken und Händler kostenfrei zu öffnen“, sagte Stilwerk-Inhaber Alexander Garbe.

Konkret bedeutet das, dass der Händler kostenlos eine unbegrenzte Anzahl an Produkten im Online-Shop einstellt und nur eine geringe, externe Payment-Provider-Gebühr von zwei Prozent zahlt, wenn er tatsächlich etwas darüber verkauft. Als Dank kann der Händler freiwillig aufrunden, und somit Stilwerk etwas für die empfangene Corona-Hilfe zurückgeben. Das Angebot soll vorerst drei Monate gelten.

James Blunt verschiebt Konzert in Hamburg

Wie so viele Künstler musste der britische Musiker James Blunt seine fürs Frühjahr geplanten Auftritte absagen. Nun stehen Ersatztermine für die „Once Upon A Mind“-Tour fest – auch für das ursprünglich am 14. März geplante Konzert in Hamburg. Dieses wird nun am 11. Oktober 2020 in der Barclaycard Arena stattfinden, bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit. Das teilte die Hamburger Veranstaltungsfirma FKP Scorpio mit.

Am 11. März spielte Blunt das letzte Mal live – vor leeren Rängen in der Elbphilharmonie. 1,7 Millionen Zuschauer verfolgten das Geisterkonzert kostenlos per Livestream im Internet. „Solche Konzerte dürften das Modell der Zukunft sein – definitiv aber für die nächsten Monate, wenn das Virus das öffentliche Leben beeinträchtigt“, hatte Blunt damals in Hamburg gesagt.

77 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen ist in Schleswig-Holstein um 77 weitere Fälle auf 544 Fälle gestiegen. Berücksichtigt sind dabei die bis einschließlich Montag gemeldeten Fälle, wie die Landesregierung mitteilte. 50 Patienten befinden sich in klinischer Behandlung (zuvor 36), zwei Menschen sind bereits an Covid-19 verstorben.

Altona als Corona-Hochburg abgelöst

Zum Ende der vergangenen Woche war der Bezirk Altona die Hochburg der Infektionsfälle in Hamburg – dies hat ​sich inzwischen jedoch verändert, heißt es aus der Gesundheitsbehörde. "Die örtlichen Schwerpunkte der neu festgestellten Infektionen verschieben sich häufig täglich", sagte ein Sprecher. Nach Abendblatt-Informationen sind mehrere Bezirke aktuell stärker von Neuinfektionen betroffen als Altona. Im Gegensatz zu anderen Großstädten und Bundesländern gibt Hamburg selbst keine detaillierten Daten zu der Verteilung der Corona-Fälle auf Bezirks- und Stadtteilebene heraus.

Kundenzentren sagen alle Termine ab

Die Hamburger Kundenzentren sagen derzeit alle Termine ab, die nicht unbedingt notwendig sind. Die betroffenen Kunden erhalten entsprechende Benachrichtigungen per E-Mail. Darin heißt es unter anderem: „Aufgrund der Corona-Virus-Infektionen bedienen wir aktuell nur noch Kunden, deren Anliegen dringend notwendig ist und keinen Aufschub zulässt.“ Das kann unter anderem ein abgelaufener Personalausweis sein.

Alle Anliegen werden so weit wie möglich auf digitalem oder telefonischem Weg zwischen der Sachbearbeitung und dem Bürger geklärt. „Dies trägt dazu bei, auch bei einer Rückkehr zum regulären Betrieb, die nicht abgeschlossenen Fälle so gering wie möglich zu halten“, sagt Dennis Imhäuser vom federführenden Bezirksamt Harburg. Darüber hinaus werde zur Zeit geprüft, ob die Bezirksämter beispielsweise fertiggestellte Pässen und Ausweise versenden können und ob Führungszeugnisse digital beantragt werden können.

Bei ganz dringenden Anliegen werden die Hamburger gebeten, eine E-Mail an das jeweilige Kundenzentrum zu schicken. Weitere Informationen unter www.hamburg.de/mitte/kundenzentren/.

Erstkommunionsfeiern im Norden verschoben

Die eigentlich für die kommenden Wochen geplanten Erstkommunionsfeiern der katholischen Kirche in Schleswig-Holstein, Teilen Mecklenburg-Vorpommerns und Hamburg müssen verschoben werden. Bis zum 30. April werden im Erzbistum Hamburg alle Gottesdienste, Versammlungen, Veranstaltungen und Sitzungen jeglicher Art abgesagt, teilte das Erzbistum mit. Dazu gehören auch Feiern der Erstkommunion und Firmungen.

Kita in Winterhude hält virtuellen Kontakt

Die Kindertagesstätte "Die Helden" in Hamburg-Winterhude hat die digitale Kita ins Leben gerufen. Um mit den Kindern und Eltern zu Hause in Kontakt bleiben zu können, erstellen die Erzieher Videos und bringen so das Kita-Leben in die Wohnzimmer. "Wir nehmen die Lieblingslieder der Kinder auf, lesen die Bilderbücher aus der Kita, erstellen Bastelanleitungen und verschicken Geburtstagsgrüße", sagt Geschäftsführerin Melisa Suhonjic. "Die Eltern können uns Wünsche zusenden und auch Fotos und Videos schicken. So bleiben wir in Kontakt und pflegen die Beziehung zu den Kindern."

Hutdesignerin näht Atemschutzmasken

Mundschutzmasken sind in Apotheken und Baumärkten schon seit Wochen ausverkauft. Um eine Alternative zu schaffen, hat jetzt Hutdesignerin Silvia Bundschuh ihre Produktion umgestellt und näht waschbare Mundschutze. „Hüte bestellt jetzt niemand“, sagt die Hamburgerin, die ihr Atelier in der Fux-Kaserne in Altona (ehemalige Viktoria-Kaserne) hat. Ihre Schwester, die in einer Dialyse-Abteilung arbeitet, hatte sie schon zu Beginn der Corona-Epidemie auf die Idee gebracht.

„Es handelt sich bei meinen Masken nicht um ein Medizinprodukt, das Viren filtert“, betont Bundschuh. Sie könnten aber helfen, Krankheitserreger etwa beim Niesen oder Husten abzufangen und so die Ansteckungsgefahr zu mindern. Die waschbaren Baumwollmasken, die es in verschiedenen Mustern gibt, bestehen aus zwei Lagen, haben Gummiband und Kordelstopper zum Schließen und kosten 20 Euro pro Stück. Bislang hat die Hutdesignerin einige Dutzend Masken über ihre Online-Seite verkauft. „So langsam spricht es sich rum“, sagt sie.

Auch in Italien haben Textilfabriken anfangen statt Kleidern und Blusen Schutzmasken zu nähen. Textilhersteller wie H&M und Prada nähen Schutzkleidung.

Job-Abbau: Droht die Corona-Krise auf dem Arbeitsmarkt?
Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt

Elbschlosskeller für Corona-Hilfe herangezogen

Wenige Tage nach der Zwangsschließung hat sich die Hamburger Kultkneipe Elbschlosskeller in eine Suppenküche und Kleiderkammer für Obdachlose verwandelt. „Abgefahrene Situation, das ist ganz neu für mich“, sagte Elbschlosskeller-Wirt Daniel Schmidt dazu in einem Video, das er auf Facebook online gestellt hatte.

Am Wochenende hatte er gemeinsam mit Freunden und Spenden von vielen Menschen aus dem Stadtteil St. Pauli Essen, Trinken und Kleidung an Bedürftige ausgeteilt. „Der Kiez hält zusammen“, sagte Schmidt dazu. Schon zu Beginn waren etwa 220 Kilogramm Lebensmittel zusammengekommen, hieß es weiter. Während der Ausgabe der Lebensmittel, Jacken, Decken, Kissen und Schlafsäcke hatte Schmidt zufolge zeitweise auch die Polizei kontrolliert, ob die zwei Meter Sicherheitsabstand eingehalten wurden.

Hamburger wollen Obdachlosen mit Gabenzaun helfen

Mit einem Gabenzaun wollen Menschen in Hamburg-Eimsbüttel Obdachlosen helfen. "Liebe Nachbarn, aufgrund der Corona-Krise erleben wir derzeit eine schwierige Situation", heißt es in einem Schreiben an dem Zaun. "Doch noch nie war es wichtiger, dass wir einander helfen." Gerade in der jetzigen Krisensituation kämen vor allem Obdachlose noch schwerer an Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung und ähnliches. Wer möchte, könne diese Artikel nun in eine Plastiktüte packen und an den Zaun hängen. Ein Stift, um die Tüten zu beschriften und aufzuschreiben, was sich in der Tüte befindet, hängt auch aus.

Solidaritätsfestival gegen das Kultursterben am 12. Mai

Unter dem Motto "Keiner kommt, alle machen mit" plant der Verein MenscHHamburg am 12. Mai ein Solidaritätsfestival gegen das Kultursterben. "Die Corona-Krise bedroht die Existenz unzähliger Kulturbetriebe und freischaffender Künstlerinnen", teilte der Verein mit.

Das Festival, an dem sich auch zahlreiche Hamburger Musiker wie Aki Bosse und Johannes Strate, Sänger von Revolverheld, mit Werbeaktionen beteiligen, soll zum Überleben der Kulturbetriebe, aber auch einzelner Kulturschaffender beitragen. Möglichst viele Hamburger sollen 22 Euro Eintritt in Form einer Spende an die Hamburger Kulturszene zahlen.

Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen

  • Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das Sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
  • Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
  • Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
  • Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten, die Infektionssymptome zeigen
  • Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind überflüssig – sie können sogar umgekehrt zu Nachlässigkeit in wichtigeren Bereichen führen

Erster Corona-Fall in Hamburger Vollzug

In der Justizvollzugsanstalt Glasmoor in Norderstedt ist die erste Covid-19-Infektion im Hamburger Vollzug aufgetreten. "Der etwa 30 Jahre alte Gefangene befindet sich in seinem Haftraum in Quarantäne. Er zeigt keine Symptome", teilte Dennis Sulzmann, Sprecher der Justizbehörde, am Montag mit. Die Behörde will keine weiteren Informationen zu dem Patienten herausgeben. Die JVA Glasmoor ist eine Einrichtung, in der Gefangene überwiegend im offenen Vollzug untergebracht sind.

Einen weiteren bestätigten Corona-Fall gibt es zurzeit nicht im Hamburger Vollzug, hieß es aus der Behörde. Ob es der erste Fall in Deutschland ist, könne man nicht sagen, da einige Bundesländer dies nicht mitteilten, erklärte Sulzmann.

Hamburg von zu Hause aus entdecken

Die Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) bietet in Quarantänezeiten ein umfangreiches Onlineangebot. Im Digitalmagazin „Hamburg Wissen“ gibt es Informationen aus 1200 Jahren Stadtgeschichte - etwa zum Großen Brand von 1842. Virtuelle Besucher können 360°-Rundgänge durch die Ausstellungen machen, z.B. zum "König der Tätowierer" Christian Warlich und seiner Arbeit auf St. Pauli. Die Stiftung dokumentiert aktuell außerdem die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Hamburg. Wer möchte, kann über die Website auch eigene Dokumenten, Fotos und Geschichten zu diesem Thema einsenden.

"Die Pest" von Albert Camus: Verkäufe angestiegen

Die Verkäufe von "Die Pest" von Albert Camus sind im deutschsprachigen Raum im Februar deutlich angestiegen, teilte eine Sprecherin des Rowohlt-Verlages am Montag mit. Der Verlag bringt die Werke des 1960 verstorbenen französischen Autors heraus. "In Frankreich stand "Die Pest" von Albert Camus bereits Anfang März auf der Bestsellerliste", so die Sprecherin.

Hintergrund sei, dass die deutsche Presse das Buch "Die Pest" zuletzt häufiger als das Buch der Stunde aufgegriffen hatte. Der Titel sei dennoch ungebrochen lieferbar, versicherte die Sprecherin weiter. "Aufgrund der sehr hohen Nachfrage drucken wir inzwischen die 90. Auflage."

Coronavirus: Das sollten ältere Hamburger beachten:

  • Meiden Sie soziale Kontakte soweit wie möglich
  • Halten Sie Kontakt mit Ihren Freunden und Ihrer Familie über Telefon, Brief, soziale Netzwerke oder Skype
  • Besuchen Sie keine Freizeitveranstaltungen
  • Meiden Sie den öffentlichen Personennahverkehr
  • Meiden Sie unbedingt den Kontakt zu Enkelkindern
  • Halten Sie persönlichen Abstand von mindestens zwei Metern
  • Geben Sie niemandem die Hand und umarmen Sie niemanden
  • Gehen Sie nicht in eine Arztpraxis, sondern rufen Sie bei Bedarf dort an und besprechen das weitere Vorgehen
  • Wenn möglich, gehen Sie nicht in Apotheken, sondern lassen Sie sich benötigte Medikamente nach Hause liefern
  • Nutzen Sie Lieferdienste von Supermärkten
  • Nehmen Sie gerne Hilfe oder das Angebot von Botengängen aus der Nachbarschaft und Familie an
  • Gehen Sie gerne eine Runde spazieren. Wenn Sie dabei Bekannte treffen: Denken Sie daran, Abstand von zwei Metern zu halten
  • Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände

Tim Mälzer liefert mit "Kochen für Helden" Essen ans UKE

Gemeinsam mit seinem Team und weiteren Hamburger Gastronomen lieferte Tim Mälzer im Zuge seiner Initiative "Kochen für Helden" am Montag das erste Mal Essen an das UKE. Der TV-Koch veröffentlichte mehrere Fotos von den Vrobereitungen auf Instagram.

"Wenn euch gerade auch die Kantine weggebrochen ist, oder ihr euch aufgrund der vielen Schließungen dieser Tage nicht mehr bei der Arbeit versorgen könnt, meldet euch bitte per Mail bei uns", ruft Mälzer die Hamburger außerdem dazu auf, ihm zu schreiben.

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( wal/ras/kwr/lag/ced/mik/crh/jb/pum/dpa )

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