Hamburg. Der umgebaute HVV-Bus mit Badezimmern war erst im Dezember an den Start gegangen. Schon jetzt ist das Projekt ein Erfolg.

Der erste Hamburger Duschbus für Obdachlose wird immer mehr angenommen. "Bisher gab es keinen Betriebstag ohne Besucher unserer mobilen Duschen", sagte Christian Poelmann, Geschäftsführer des Teams von GoBanyo am Dienstag.

Zu Beginn des Angebots im Dezember hatten 80 und im Januar 120 Obdachlose eine kostenlose Dusche in Anspruch genommen – die Tendenz für Februar sei weiterhin steigend. Vor Ort erhalten die Obdachlosen neben einem Handtuch alle relevanten Pflegeprodukte sowie frische Unterwäsche.

Nach Angaben von GoBanyo ist das Feedback der Gäste durchweg positiv. "Vor allem das Vorzelt wird als sehr wichtig empfunden. Es bietet neben einem Schutz vor Witterungen auch Raum zum Ankommen und für Gespräche", sagte Poelmann. Schon jetzt habe der umgebaute Linienbus einige Stammgäste, die sich regelmäßig in einem der Badezimmer frisch machten.

Duschbus für Obdachlose an drei festen Standorten

Man entwickle sich stetig weiter: "Wir haben in den ersten Wochen sehr viel lernen dürfen und jede Menge Kleinigkeiten angepasst, um den Betrieb sowohl technisch als auch in den Abläufen zu optimieren". Ein entscheidendes Merkmal für den bisherigen Erfolg des Projekts ist nach Angaben von GoBanyo vor allem die Mobilität. Man sei dort, wo die Menschen einen bräuchten.

An vier Tagen in der Woche können Obdachlose den Duschbus für jeweils fünf Stunden an drei festen Standorten nutzen. Für die Obdachlosen gibt es bei der Nutzung der Badezimmer keine Zeitbegrenzung.

Offiziell gibt es in Hamburg etwa 2000 Obdachlose. Die Dunkelziffer dürfte GoBanyo zufolge aber deutlich höher sein. In Berlin hatte im vergangenen Jahr ebenfalls ein Duschbus seinen Dienst aufgenommen. Dort richtet sich das Angebot an obdachlose Frauen.