Glinde. 530 Frauen und Mädchen sind zum Test aufgerufen. So soll die Identität des toten Säuglings geklärt werden.

Fast ein Jahr nach dem Fund einer Babyleiche in Glinde (Kreis Stormarn) hat am Freitag eine DNA-Reihenuntersuchung begonnen, mit der die Ermittler die Identität des Kindes klären wollen. Die Polizei sprach von einer guten Resonanz. Bereits in der ersten Stunde nach Beginn der Aktion hätten fast 100 Teilnehmerinnen eine freiwillige Speichelprobe abgegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Babyleiche in Glinde im März hinter Schule entdeckt

Insgesamt waren etwa 530 Frauen und Mädchen zwischen 13 und 48 Jahren angeschrieben worden, die in der Nähe des Fundortes wohnen. Die Reihenuntersuchung soll am Sonnabend ab 10.00 Uhr fortgesetzt werden. Diese findet jeweils im Schulzentrum Glinde im Oher Weg statt. Vorab sind die Personen aus dem Nahbereich des Fundorts über die anstehende Untersuchung informiert worden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Auf dieser Karte ist der Fundort der Baby-Leiche zu sehen.
Auf dieser Karte ist der Fundort der Baby-Leiche zu sehen. © HA Infografik | Frank Hasse

Am 22. März 2019 hatten Schüler des Glinder Gymnasiums die Leiche in einem Waldstück hinter dem Schulgelände gefunden. Laut Rechtsmedizin war der kleine Junge etwa zwei Monate zu früh auf die Welt gekommen. Ermittler hatten ihm den Namen Leander gegeben. Die Suche nach der Mutter des Jungen verlief bislang erfolglos.

Die Ermittler hoffen jetzt, durch den DNA-Test Hinweise auf die Herkunft des kleinen Jungen zu erhalten. Am Montag wollen Polizei und Staatsanwaltschaft ein erstes Fazit veröffentlichen. Ergebnisse des Tests würden aber vermutlich erst in drei bis vier Wochen vorliegen, sagte der Polizeisprecher.