Kiel/Berlin. Die German Naval Yards bezweifelt, dass das Angebot des Konkurrenten „mit zentralen Aspekten“ der Ausschreibung übereinstimmt.

Die Auseinandersetzung wegen der Auftragsvergabe für vier neue Kampfschiffe der Bundeswehr verschärft sich. Die Kieler Werft German Naval Yards (GNYK) hat das Bundesverteidigungsministerium wegen der Vergabe des Bauauftrags an die niederländische Werft Damen und ihren Hamburger Subunternehmer Blohm+Voss gerügt.

Sollte der Rüge nicht stattgegeben werden, werde man definitiv einen Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer des Bundes einreichen, teilte die Kieler Werft am Montag mit. Sollte die Vergabekammer dem Nachprüfungsantrag nicht folgen, würde GNYK sofort Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf einreichen.

GNYK fordert, Werft Damen auszuschließen

Wie berichtet, hat das Bundesverteidigungsministerium nach einer europaweiten Ausschreibung die niederländische Damen-Werft mit dem Bau von vier neuen Mehrzweckkampfschiffen des Typs MKS180 beauftragt. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 5,27 Milliarden Euro. Damen will die Schiffe auch bei der Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss bauen lassen.

Konkurrent GNYK, der sich gemeinsam mit ThyssenKrupp Marine Systems beworben hatte, ging leer aus. Die „angeblichen Gründe“ für den Ausschluss seien nicht zu rechtfertigten, teilte der Anwalt der Kieler mit. GNYK verlange nicht nur eine Nachprüfung, sondern auch den Ausschluss von Damen aus dem Vergabeverfahren. Es gebe erhebliche Zweifel, dass das Angebot der Niederländer „mit zentralen Aspekten“ der Ausschreibung übereinstimmen.