Hamburg. Der 48-jährige Autor steht erst seit Januar 2019 an der Spitze des Hamburger Verlages. Zum Herbst geht er. Das sagt Illies.

Das ging dann doch rasant. Der Verleger Florian Illies verlässt den Hamburger Rowohlt Verlag überraschend zum Herbst 2020. „Florian Illies wird auf eigenen Wunsch im Laufe dieses Jahres als Verleger bei Rowohlt ausscheiden. Der Termin seines Weggangs wie auch die Frage der Nachfolgeregelung werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben“, teilte der in Hamburg ansässige Rowohlt-Verlag am Freitag mit.

Der Autor Illies („Generation Golf“, „1913“) stand erst seit Januar 2019 an der Spitze des Verlages. Er war Nachfolger von Barbara Laugwitz, um deren missglückte Abberufung es viel Streit und erhitzt geführte Debatten gab. Nicht nur nationale Bestsellerautoren wie Daniel Kehlmann, Martin Walser oder auch Eckart von Hirschhausen hatten sich damals teils entgeistert geäußert, auch die US-Kollegen Jonathan Franzen, Siri Hustvedt und Paul Auster zeigten sich irritiert. Wobei die Ablehnung die Laugwitz-Kündigung betraf, weniger die damals schnell verkündete neue (und nun also schon wieder überlebte) Personalie.

Illies will sich dem Schreiben widmen

Illies selbst, laut eigenem Bekunden „nachhaltig erfüllt von all den Begegnungen mit seinen Autorinnen und Autoren“, äußerte sich nun per Pressemitteilung: „Ich weiß, es war eine nur kurze Zeit an der Spitze dieses großartigen Hauses. Aber nach reiflicher Überlegung habe ich mich dafür entschieden, einen anderen Weg zu gehen und mich dem Schreiben zu widmen.“

Geschäftsführer Stefan von Holtzbrinck bedauerte die Entscheidung von Florian Illies, der bei Rowohlt eigentlich Bücher hatte verlegen wollen, „von denen die Menschen träumen“. „Für seine wertvolle Arbeit an der Spitze des Rowohlt-Verlages, für den 2019 ein außerordentlich starkes Jahr gewesen ist, danke ich ihm von Herzen.“