Hamburg. Um Werke von gefeierten Künstlern zu sehen, brauchen Hamburger nicht um die Welt zu reisen. Eine Auswahl besonderer Ausstellungen.

Die Hamburger Museen präsentieren auch im Jahr 2020 eine große Auswahl an Sonderausstellungen. Ob junge Malerei aus Deutschland, italienische Renaissance oder aktuelle Kunst aus Südafrika: Es dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Hier eine kleine Auswahl mit Ausstellungen in den größten Häusern:

Bucerius Kunstforum

Mit David Hockney, geboren 1937 in Bradford, präsentiert das Bucerius Kunst Forum einen der bedeutendsten Gegenwartskünstler Großbritanniens. Die retrospektiv angelegte Ausstellung widmet sich seinem vielseitigen Schaffen als Maler, Zeichner und Grafiker, teilte das Kunstforum mit. Hockneys ständige Suche nach neuen Ausdrucksformen sowie die Möglichkeiten und Darstellungen von Perspektive, Wahrnehmung und Realität sind zentrale Aspekte der Schau. "Seine einfühlsamen Porträts und intimen Aktdarstellungen zeigen sein feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen und sein Interesse am männlichen Körper", hieß es.

Mit Gemälden wie "The First Marriage", "Mr and Mrs Clark and Percy" oder auch "My Parents" sind zum ersten Mal einige der Hauptwerke David Hockneys in einer Ausstellung in Deutschland versammelt.

Hamburger Kunsthalle

Die Hamburger Kunsthalle zeigt im kommenden Jahr eine große Max-Beckmann-Ausstellung. Die Schau untersucht erstmals die zahlreichen, oft widersprüchlichen Rollen von Weiblichkeit und Männlichkeit in den Werken von Max Beckmann (1884-1950). Vom 3. April bis zum 2. August sind rund 150 Gemälde, Plastiken und Arbeiten auf Papier zu sehen, wichtige Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen ergänzten dabei den umfangreichen Beckmann-Bestand der Hamburger Kunsthalle. "Beckmann schrieb Geschlechterrollen fest und öffnete sie zugleich, er fand Zartheit in Frauen- und in Männerfiguren, Schlagkraft in der Heldin wie im Helden", sagte Direktor Alexander Klar.

Dem Thema "Trauern" widmet sich eine Ausstellung vom 7. Februar bis 14. Juni. Zu sehen sind Werke von 30 Künstlern, die sich mit den Themen Verlust, Trauer und Wandel beschäftigen. Die Schau spanne dabei einen großen Bogen von den Miniatur-Särgen Kudjoe Affutus aus Ghana bis zu Andy Warhols (1928-1987) ikonischen Porträt "Jackie" von 1964. Weitere Ausstellungen widmen sich dem Renaissance-Künstler Raffael (1483-1520), dem italienischen Künstler Giorgio de Chirico (1888-1978) und der "Sammlung Wolffson – Von Menzel bis Monet".

Museum für Kunst und Gewerbe

Mit Peter Lindbergh (1944-2019) präsentiert das Museum für Kunst und Gewerbe einen der einflussreichsten Modefotografen der vergangenen 40 Jahre. "Peter Lindbergh: Untold Stories" (20.6. bis 1.11.) ist die erste von Lindbergh selbst kuratierte Werkschau, die er kurz vor seinem Tod Anfang September 2019 fertigstellte.

Lindberghs Auswahl von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis in die Gegenwart beleuchte sein umfangreiches Werk und viele bislang unerzählte Geschichten. Ein Großteil der Aufnahmen wurde noch nie gezeigt, andere in internationalen Zeitschriften veröffentlicht.

Deichtorhallen

Die Deichtorhallen widmen 2020 drei international erfolgreichen Künstlern eine umfangreiche Einzelpräsentation: Der US-amerikanische Künstler Tom Sachs kreise mit seinem interaktiven Projekt "auf ironische Weise um den amerikanischen Imperialismus, um Technologie-Begeisterung und konterkariert es mit der gleichzeitigen Suche nach innerer Einkehr und Kontemplation", teilten die Deichtorhallen mit.

Die deutsche Fotografin Katharina Sieverding ist in der Sammlung Falckenberg zu Gast. Außerdem ist die bisher umfangreichste Ausstellung des südafrikanischen Künstlers William Kentridge vom 31. Oktober an zu sehen.