Hamburg

Nachlass von Wilhelm Wieben wird versteigert

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Friederike Ulrich

Am Wochenende kommen Kleinodien aus dem Erbe des Tagesschau-Sprechers unter den Hammer. Sie können besichtigt werden.

Winterhude.  Elegant und stilsicher – so kannte man Wilhelm Wieben, der 24 Jahre lang Sprecher der Tagesschau war und im vergangenen Sommer 84-jährig starb. Er war nicht nur stets akkurat gekleidet, sondern umgab sich auch in seiner Wohnung in Winterhude mit edlem Interieur. So arbeitete der formvollendete Hanseat an einem französischen Jugendstil-Schreibtisch mit passendem Armlehnsessel und benutzte sogar im Alltag ein Tee- und Essgeschirr der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. Außerdem trug er im Laufe seine Lebens eine ganze Sammlung von Kleinodien zusammen: Figuren und Vögel von KPM, Kunst, Silberwaren und Glasobjekte.

Nach seinem Tod solle seine Sammlung versteigert werden, das hatte Wieben immer wieder gegenüber seiner Familie betont. Diese beauftragte damit nun das Hamburger Auktionshaus Kendzia, zu dem der Verstorbene eine lange Verbindung hatte. Rund 200 Positionen aus seinem Besitz kommen dort am Wochenende im Rahmen einer Weihnachtsauktion unter den Hammer.

Fabergé-Etui, Chopard-Uhr und Murano-Ascher

„Wilhelm Wieben kenne ich noch aus meiner Kindheit“, erinnert sich Auktionatorin Eva Uebach-Kendzia. Er sei oft ins Restaurant ihrer Großmutter gekommen, die in der Maria-Louisen-Straße das „Schmitz“ betrieb. Seine Wohnung lag ganz in der Nähe. Auch im Auktionshaus, das ihre Eltern 1971 am Hofweg eröffneten und später in die Sierichstraße verlagerten, war er ein häufiger Gast. Vieles, was dort nun versteigert wird, hatte er früher hier erworben. „Das ein oder andere Stück erkenne ich wieder“, so Uebach-Kendzia.

Zu den Exponaten gehören ein Fabergé-Zigaretten-Etui aus Gold, Emaille und Granatschließe (Ausrufpreis 3300 Euro), Krawattennadeln und Manschettenknöpfen (100 Euro), seine Chopard-Uhr (1100 Euro), Porzellan von KPM (ab 80 Euro), Wiebens Schreibtisch mit floralen Reliefschnitzereien und Beschlägen aus Bronze (1500 Euro), Aschenbecher aus Murano-Glas (ab 80 Euro), Gemälde, Zeichnungen und Radierungen (ab 30 Euro), Schildpatt-Dosen (ab 40 Euro), böhmische Gläser mit Golddekor (100 Euro) und Silberwaren – etwa ein 60-teiliges Art-Deco-Besteck (1100 Euro).

Der gesamte Wieben-Nachlass kann ab Mittwoch, 20. November besichtigt werden; versteigert wird er im Rahmen der Weihnachtsauktion (22. und 23. November) am Sonnabend ab 18.30 Uhr.

Auktionshaus Kendzia, Sierichstraße 33, www.auktion-kendzia.de. Vorbesichtigung: Mi, 20.11., und Do, 21.11., 10 – 20 Uhr; Fr, 22.11., 10 – 14 Uhr. Versteigerung: Schmuck & Vintage, Möbel & Interieur Fr, 22.11., ab 16 Uhr, Kunst & Antiquitäten Sa, 23.11., ab 10 Uhr, Wieben-Nachlass Sa, um 18.30 Uhr.

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