Jatznick/Hamburg. Anwohner alarmierten die Polizei, weil sie einen Anschlag wie in Halle befürchteten. Die Beamten rückten mit zahlreichen Kräften an.

Nur wenige Tage nach dem rechtsextremistischen Anschlag in Halle mit zwei Toten hat ein Hamburger Filmteam in Mecklenburg-Vorpommern einen Polizei-Großeinsatz ausgelöst.

Gegen die Produktionsfirma wird wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, sagte eine Polizeisprecherin am Montag in Anklam.

Polizei rückte mit Schutzausrüstung beim Filmdreh an

Mehrere Mitglieder des etwa zehnköpfigen Drehteams waren Passanten abends in Jatznick (Vorpommern-Greifswald) aufgefallen. Augenzeugen alarmierten die Polizei und meldeten,dass an der Bundesstraße 109 in der Dämmerung mitten im Ort ein Szenario ablaufe, das "an das Attentat von Halle" erinnere.

Diverse Streifenwagen aus mehreren Polizeirevieren rückten mit umfangreicher Schutzausrüstung wegen der unklaren Sicherheitslage an.

Darsteller trug Stahlhelm und Gewehr

Letztlich kam heraus, dass die Firma einen Dokumentarfilm drehte, in dem auch ein Mann mit Stahlhelm und Gewehr durch den Ort lief. Das Drehteam hatte es versäumt – was zwingend nötig gewesen wäre –, die Polizei vorab zu informieren. Das Gewehr wurde beschlagnahmt und der "Dreh", für den vorher auch in einer Pizzeria gefilmt worden war, beendet.