Bargteheide/Billstedt. Torsten R. kann kaum lesen und schreiben. In Billstedt fand er trotzdem einen Job. Wie lebt es sich als Analphabet?

Diktate im Deutschunterricht waren am schrecklichsten. „Sie waren die Hölle“, sagt Torsten R. Egal, wie sehr er sich anstrengte, egal, wie viel Mühe er sich gab, immer war er zu langsam, immer gab es eine Sechs. „Ich hatte gleich im ersten Satz schon zehn Fehler.“

Der Bargteheider ist funktionaler Analphabet. Sprachlich korrekt heißt es mittlerweile: Mensch mit geringer Literalität. Diese Menschen brauchen sehr viel mehr Energie, um zu lesen. Sie brauchen mehr Zeit und sind schneller erschöpft. Dass Torsten R. heute einen Beruf hat und selbstbewusst mit seiner Schwäche umgeht, war ein langer Weg.