Hamburg. Er kämpft für die deutschen Familienunternehmer. Gern unauffällig und dabei am liebsten immer wirkungsvoll.

Reinhold von Eben-Worlée ist kein Mann der lauten Töne. Sicher, wenn es um die Belange seines Unternehmens oder die des Mittelstandes geht, dann engagiert er sich, wo er kann. Doch lieber im Hintergrund, in inoffiziellen Gesprächen oder Runden. Nicht in Interviews oder Talkshows. Wie viel Gewicht seine Einwände dennoch oder gerade deshalb haben, hat sich in diesem Frühjahr gezeigt. Der Hamburger Unternehmer kritisierte die neue nationale Industriestrategie von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), die der Anfang Februar veröffentlich hatte – und war damit über Wochen bundesweit in den Medien präsent.

„Das hat mit einem Interview angefangen und sich schnell wellenförmig ausgebreitet“, sagt von Eben-Worlée (62). Was der Minister da verfasst habe, sei dermaßen gegen die Interessen des Mittelstandes, da habe er in seiner Funktion als Präsident des Verbandes Die Familienunternehmer (rund 6000 Mitgliedern) einfach einschreiten müssen. „Besonders die Förderung von nationalen Staatskonzernen und das Thema Wettbewerbsrecht bereiten mir dabei Sorgen. Nach Wunsch des Ministers soll das quasi per Dekret ausgehebelt werden können“, sagt der Hamburger. Er hat seitdem dreimal mit Altmaier zusammengesessen. „Der Minister hat versprochen, das Projekt drastisch zu überarbeiten.“