Hamburg. Vor 50 Jahren sollte Hamburg einen neuen Flughafen bekommen – gebaut wurde er jedoch nie. Die Hintergründe.

Die Idee ist überzeugend, die Jury begeistert, das Geld für das „Luftkreuz des Nordes“ genehmigt: 4000 Meter Piste, 30 Millionen Passagiere, Bauzeit sechs Jahre, Kosten 380 Millionen D-Mark. „Die Aufgabe war nicht leicht“ konstatiert Hamburgs Oberbaudirektor Prof. Otto Sill bei der Vorstellung der Pläne für den neuen Flughafen in Kaltenkirchen am 18. Juli 1969. Für die Experten kommentiert Kölns Airport-Chef Wilhelm Grebe die Entwürfe kurz und knapp: „Großartig!“

50 Jahre später hängt die Idee schlapp wie ein Luftsack bei Windstärke null am Fahnenmast des Fortschrittsglaubens. Nur in Groß Borstel, Langenhorn oder Norderstedt, wo sich die Lärmschleppe des Flughafens Fuhlsbüttel über die Siedlerhäuschen zieht, hofft eine tapfere Minderheit im Stil des „kleinen gallischen Dorfs“ aus den Asterix-Abenteuern doch noch auf die Verlegung nach Norden, irgendwann.