Hamburg. Grüner Umweltsenator wirft Sozialdemokraten vor, mehr Tempo 30 und klare Vorgaben für den Flughafen zu verhindern.

Wenn es um seine eigenen Themen geht, ist Hamburgs grüner Umweltsenator Jens Kerstan nicht immer der größte Diplomat des Senats. Mit unmissverständlichen Ansagen, auch in Richtung SPD, weiß er seine Anliegen durchzusetzen – und zur Not auch mal Alarm zu schlagen, wenn Umwelt- oder Klimaschutz zu kurz kommen. Deswegen ist der 53-Jährige nicht nur für viele in der SPD, sondern auch für manche Vertreter der Wirtschaft und für den einen oder anderen passionierten Autofahrer ein rotes Tuch.

Grüne und andere Freunde der Nachhaltigkeit dagegen loben seine Durchsetzungsfähigkeit. Dabei hat Kerstan derzeit die wohl größten Projekte im Senat zu stemmen, etwa den milliardenschweren Umbau der Fernwärme. Im Abendblatt-Interview spricht der Senator über seine Wärmepläne, den ewigen Streit mit der SPD über mehr Lärmschutz, die Harley Days, eine grüne Kanzlerschaft – und am Anfang auch gleich über seine eigenen Klimasünden.