Hamburg. 29-Jährige will sein Geld von einem Anbieter für medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) zurückhaben und droht Mitarbeitern.

Amoklauf. Dieses Wort weckt düstere, furchterregende Assoziationen. Vor dem geistigen Auge erscheint ein zu allem Entschlossener, den nur eines antreibt: so viele Menschen wie möglich zu töten. Wir erinnern uns an schockierende Szenen an amerikanischen Schulen oder beim Massenmord in Norwegen, wenn mit diversen Schusswaffen ausgerüstete Männer drauflosfeuern und ein Blutbad anrichten. Es ist kaum vorstellbar, dass jemand, dem ein Amoklauf angedroht wird, entspannt und verständnisvoll lächelnd zur Tagesordnung übergeht.

Doch Hassan M. (alle Namen geändert) scheint genau dies zu erwarten. Mit Anzug, Krawatte und Unschuldsmiene sitzt der 29-Jährige als Angeklagter vor dem Amtsgericht und wirkt so, als könne er die ganze Aufregung um seine Person nicht verstehen. Dass er im Frühjahr bei drei Telefonaten mehreren Verwaltungsangestellten einen Amoklauf angekündigt und sie damit bedroht haben soll, löst bei dem Mann nur mehr Achselzucken aus. „Bedroht soll ich jemanden haben?“, fragt er nach. „Ich habe doch nur mit jemandem telefoniert und wollte mein Geld zurück!“