Hamburg/Stade. Lotsenschoner hat sich zum Zeitpunkt der Kollision auf falscher Fahrtseite befunden. Eigner des Schiffes zeigt sich zuversichtlich.

Nach dem Untergang des historischen Lotsenschoners "No.5 Elbe" hofft der Betreiber auf eine schnelle Bergung und eine Reparatur des Schiffs. Am Dienstag sollte es ein erstes Treffen mit einem Bergungsunternehmer geben, sagte Joachim Kaiser von der Stiftung Hamburg Maritim. Er sehe für den Zweimaster nicht schwarz, der lasse sich wohl wieder reparieren.

Nach Angaben der Polizei soll zunächst ein Bergungskonzept erarbeitet werden, dann könne vielleicht am Donnerstag mit der Bergung des Schiffs begonnen werden.

Noch keine Erkenntnisse über Schuldfrage

Das erst jüngst aufwendig restaurierte segelnde Denkmal war am Sonnabend bei einer Havarie mit einem Containerschiff gesunken. An Bord waren 43 Menschen. Bei der Kollision wurden durch Glück nur acht Personen leicht verletzt.

Über die Schuldfrage gebe es noch keine Erkenntnisse, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Der Lotsenschoner habe sich zum Zeitpunkt des Unglücks auf der falschen Fahrtseite befunden, ob dies mit einem Kreuzen unter Segeln zutun gehabt habe, sei unklar. Nach unbestätigten Angaben hatte der als erfahren geltende 82-jährige Kapitän des historischen Schiffes auf Funksignale nicht reagiert.

"Freunde des Lotsenschoners No.5 Elbe“ bedanken sich

Nach Abendblatt-Informationen soll der 82 Jahre alte Schiffsführer des Traditionsseglers mehrfach von einem vorausfahrenden Schiff vor einer möglichen Kollision mit dem Containerfrachter gewarnt worden sein. Auch die Polizei sprach davon, dass es zu klären sei, ob der Mann "auf Funkansprachen reagierte". Über ein entsprechendes Funkgerät verfügte der Lotsenschoner, nach der Kollision setzte der Schiffsführer darüber den Notruf "Mayday" ab.

Auf Twitter bedankte sich der Förderverein "Freunde des Lotsenschoners No.5 Elbe“ am Dienstag für den Zuspruch im Netz. "Wir bekommen viel Anteilnahme von Menschen aus der ganzen Welt. Das tut gut", heißt es in einem Tweet. "Wir müssen uns jetzt erst einmal selbst abstimmen, werden uns aber melden, wenn Hilfe benötigt wird. Dankeschön!!!"