Hamburg. Beamte müssen mehr als eine Million Datensätze überprüfen. Eine erste Zwischenbilanz gibt der CDU Grund zur Sorge.

Es ist ein Mammutprojekt hinter den Kulissen der Polizei: Wegen der geltenden Datenschutzbestimmungen muss ein gewaltiger Bestand von einer Million alter Akten überprüft und ein Teil der Daten gelöscht werden (das Abendblatt berichtete exklusiv). Gewerkschafter warnen davor, dass ein „Gedächtnisverlust“ drohe und Täter wegen der gelöschten Daten künftig nicht mehr zu ermitteln seien. Nun liegt eine erste Zwischenbilanz der Prüfung im Polizeipräsidium vor: Mehr als die Hälfte der bereits durchgearbeiteten Akten sind demnach vernichtet worden.

Bis zum 30. April dieses Jahres seien „5667 Kriminalakten abschließend überprüft“ worden, heißt es in der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Dennis Gladiator. Davon seien 3412 Akten aus der polizeiinternen Datenbank POLAS gelöscht oder die entsprechenden Papierdokumente vernichtet worden. Eine Arbeitsgruppe ist den Angaben zufolge seit dem 1. August 2018 aktiv. Sechs Beamte aus der Abteilung 27 des Landeskriminalamtes sind im Einsatz.