Offenburg. Supermarktkette treibt zusammen mit Budnikowsky aus Hamburg die Expansion voran. Erste Läden eröffnen in Baden-Württemberg.

Nach diversen anderen Regionalgesellschaften steigt nun auch Edeka Südwest in die Drogeriemarktbranche ein und eröffnet erstmals eigene Drogeriemärkte. Das auf Lebensmittelgeschäfte spezialisierte Unternehmen reagiere damit auf das steigende Interesse von Kunden nach Drogerieprodukten und verspreche sich so Wachstumsmöglichkeiten, sagte der für Vertrieb und Ladenbau zuständige Geschäftsführer Jürgen Mäder in Offenburg. Für Edeka im Südwesten sei dies ein neues Standbein. Geplant sei die Eröffnung eigenständiger Drogeriemärkte in Baden-Württemberg und in vier weiteren Bundesländern.

Edeka kooperiere hierfür mit der Hamburger Drogeriemarktkette Budnikowsky, kurz Budni. Für diese ist es eigenen Angaben zufolge die erste Expansion in Südwestdeutschland. Sie hat sich bislang mit mehr als 180 Filialen auf Hamburg und Umgebung sowie seit vergangenem Sommer auch auf Berlin konzentriert. Mitte April eröffnete Budni mit Edeka Südbayern in Bamberg die erste Filiale in Süddeutschland, nun folgen erstmals Geschäfte in Baden-Württemberg.

Start mit drei Märkten

"Wir starten mit zunächst drei Märkten im Südwesten", sagte Mäder. Den Anfang machten zwei Drogerieläden in Offenburg (Ortenaukreis), die nun eröffnet wurden. Anfang Juli folge eine weitere Filiale in Mannheim, danach kämen weitere Filialen hinzu.

Das Bundeskartellamt hatte den bundesweiten Expansionsplänen der regionalen Hamburger Drogeriemarktkette und der Kooperation mit der genossenschaftlich organisierten Edeka-Gruppe vor rund zwei Jahren grünes Licht gegeben.

Seit der Schlecker-Pleite dominieren vor allem dm und Rossmann den Drogeriemarkt in Deutschland. Gerade Süddeutschland ist bislang hauptsächlich dm-Gebiet. Mehr als ein Drittel der bundesweit aktuell 1977 Filialen des in Karlsruhe gegründeten und auch immer noch dort ansässigen Riesen befinden sich dort.

Zweitgrößte Edeka-Regionalgesellschaftt

Edeka Südwest mit Sitz in Offenburg ist nach eigenen Angaben die zweitgrößte von sieben Edeka-Regionalgesellschaften in Deutschland und zuständig für fünf Bundesländer. Sie beliefert 1350 Lebensmittelmärkte in ganz Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie im Süden von Hessen und Teilen Bayerns.

Die Budni-Märkte entstehen laut Mäder an eigenen Standorten oder neben Edeka-Filialen. Betrieben werden sie den Angaben zufolge von Edeka Südwest oder durch eigenständige Kaufleute des Edeka-Verbundes.

Große Nachfrage nach Drogerieartikeln

"Das Geschäft mit Drogerieartikeln ist geprägt von steigender Kundennachfrage und einem deutlich wachsenden Angebot", sagte Mäder. Edeka setzte daher auf das neue Geschäftsfeld und auf eigenständige Drogeriemärkte - mit Fachberatung und einem größeren Produktangebot. Dies mache den Unterschied zu Drogerieabteilungen in Lebensmittelläden. Dort gebe es im Schnitt 3000 bis 4000 Produkte, in Drogerieläden seien es bis zu 14.000 Produkte.

Edeka Südwest, gegründet 1927, beschäftigt den Angaben zufolge mehr als 44.000 Mitarbeiter und verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 8,74 Milliarden Euro.