Hamburg. Umweltschützer für Bürgerschaftsbeschluss – radikale Maßnahmen schon in Großbritannien oder Konstanz.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Bürgerschaft aufgefordert, „umgehend den Klimanotstand für Hamburg auszurufen“. Vorbild dafür sind entsprechende Beschlüsse des britischen Unterhauses, des irischen Parlaments oder der Stadt Konstanz. Diese hatten jeweils den „Klimanotstand“ ausgerufen und dabei festgestellt, dass die Klimaerwärmung menschengemacht und die Entwicklung so bedrohlich sei, dass die bisher getroffenen Gegenmaßnahmen nicht ausreichten. Konstanz will nun eine „klimaneu­trale Energieversorgung von Neubauten“, ein „Mobilitätsmanagement für die Gesamtstadt“ und ein „Energiemanagement für städtische Gebäude“ auf den Weg bringen und die Sanierungsrate von Altbauten deutlich erhöhen.

„Alle bisherigen Programme und Maßnahmenpakete wie Masterplan Klimaschutz und jetzt aktuell der Hamburger Klimaplan sind gescheitert, die Einsparziele werden nicht erreicht“, sagte BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch dem Abendblatt. „Jedes Projekt mit öffentlicher Beteiligung, jedes Vorhaben der Hamburger Verwaltung und der öffentlichen Unternehmen muss auf seine Klimaverträglichkeit überprüft werden. Insbesondere Hamburgs Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik ist nicht zukunftsfähig“, so der BUND-Chef.