Hamburg. Wie schnell man in Gefahr geraten kann, hat ein Hamburger vor rund anderthalb Jahren erleben und durchleiden müssen.

Jede Bahnfahrt ist für ihn bis heute eine Quälerei. Anstatt sich in ein Buch oder sein Smartphone zu vertiefen oder entspannt aus dem Fenster zu blicken, bleibt Sascha F. (alle Namen geändert) angespannt – und wachsam. Wirkt einer der anderen Mitfahrer aggressiv? Lauert jemand auf ein mögliches Opfer? Es könnte ja sein, dass andere Fahrgäste ihm Böses wollen. Der 23-Jährige hat eine Strategie entwickelt, um möglichst mit heiler Haut davonzukommen: auf der Hut sein und niemanden provozieren. Er achtet darauf, sagt der junge Mann, unterwegs „niemandem direkt in die Augen zu gucken“.

Wie schnell man in Gefahr geraten kann, wie es sich anfühlt, vollkommen ausgeliefert zu sein und mit dem Schlimmsten zu rechnen, hat der Hamburger vor rund anderthalb Jahren erleben und durchleiden müssen. Er wurde von zwei Männern nach einer Bahnfahrt an einer Unterführung am Bahnhof Veddel überfallen. Er wurde zu Boden gedrückt, mit einem Messer bedroht und ausgeraubt. Und schließlich, als er schon wehrlos auf der Erde lag, drohten ihm die Täter weitere Schmerzen und Misshandlungen an.