Hamburg. Islamischer Rat will nichts mit Hardlinern zu tun haben. Liberaler Daniel Abdin unterlag gegen arabischstämmigen Ben-Khemis.

Haben sich Hardliner durchgesetzt bei der Neuwahl des Vorstandes des Rates der Islamischen Gemeinschaften (Schura)? Als „Blödsinn“ hatte die Schura-Führung diese Vermutung vor zwei Wochen bezeichnet, nun legt der Verband nach: „Solche Unterstellungen sind fernab der Realität“, erklärte Norbert Müller, im Schura-Vorstand für Rechtsangelegenheiten zuständig, am Montag vor Journalisten. „Den Rahmen unserer Arbeit bildet Deutschland. Wir stehen für eine pluralistische Gesellschaft.“

Mit der Politik der türkischen Partei AKP unter der Führung des türkischen Präsidenten Erdogan habe der Schura-Vorstand nichts zu tun, sagte Müller. Dass der umstrittene langjährige Schura-Vorsitzende Mustafa Yoldas nicht erneut angetreten sei, unterstreiche dies. Yoldas hatte auf Facebook einen türkischen Militärangriff gegen Kurden in Syrien bejubelt, sich später allerdings für diese Sätze entschuldigt.