Hamburg. CDU prangert in der Bürgerschaft lange Wartezeiten für Bürger an. SPD und Grüne verweisen auf Ausbau von Personal.

So eine Vorlage lässt sich die Opposition in der Bürgerschaft natürlich nicht entgehen. Nachdem Anfang April in vielen Kundenzentren der Bezirke auf zwei Monate im voraus keine Termine mehr zu bekommen waren, meldete die CDU-Fraktion das Thema „Personalmangel, hohe Krankenstände, lange Wartezeiten – rot-grüner Senat lässt die Bürger im Stich“ für die Aktuelle Stunde der Bürgerschaft am Donnerstag an. Dass in exakt einem Monat nicht nur das EU-Parlament, sondern auch die Bezirksversammlungen gewählt werden, dürfte bei der Formulierung der Problematik noch etwas nachgeholfen haben.

Der Senat habe die Öffnungszeiten der Kundenzentren von 30 auf 60 Stunden in der Woche verdoppelt, das Personal aber nicht, stellte Jens Wolf (CDU) fest. „Jeder Grundschüler kann sich ausrechnen, dass das nicht funktioniert.“ Von den neuen Mitarbeitern, die es ja durchaus gebe, stünden viele wegen der Einarbeitung noch nicht zur Verfügung. Und wegen der Umstellung auf Schichtdienste hätten viele erfahrene Mitarbeiter die Kundenzentren verlassen. Der 2016 versprochene Neuanfang stelle sich als „fauler Zauber“ heraus, Vorlaufzeiten von zwei Monaten seien „heute wieder Alltag“, so Wolf, der Rot-Grün zudem vorwarf, einen Personalabbau in den Bezirksämtern zu planen.