Hamburg . David Parisi aus Hoheluft-West repariert Schreibgeräte. Händler und renommierte Hersteller wenden sich an den 78-Jährigen.

Mit diesem goldenen Füllfederhalter aus dem Jahr 1927 hat schon sein Vater geschrieben. Damals zu Hause im nordenglischen Liverpool, wo der Vater beruflich mit Zitronen gehandelt hat. Ganz leicht gleitet der Füller über das Papier, das Schriftbild scheint viel schöner als mit einem schnöden Kugelschreiber. David Parisi hütet das Teil wie einen Schatz. Er hat viele solcher Schätze in seiner Altbauwohnung im Generalsviertel. Rund 2500 Bleistifte und Füllfederhalter hat er gesammelt. Der 78 Jahre alte Engländer ist einer der wenigen, die sich mit alten Schreibgeräten auskennen. Sammler, Hersteller und Händler wenden sich deshalb an ihn.

Er nennt es Studio, seine Frau Karin Werkstatt. So oder so ist es sein kleines Stiftereich, sein Raum, in dem er sich sieben bis zehn Stunden täglich zurückzieht, um zu basteln und zu reparieren. In jeder der 140 Holzschubladen in dem kleinen Zimmer in der Erdgeschosswohnung liegen Ersatzteile. „Pencil“, Bleistift, steht dort auf dem Schubladenschild oder ,„Tintenleiste“, gleich 13 Schubladen sind mit „Montblanc“ beschriftet, eine andere mit „Could be here“ – „könnte hier sein“. Humor hat er ja.