Hamburg. Deutlicher Rückgang der Entbindungen in der Harburger Klinik. Immer mehr Mütter aus dem Süden bekommen Kinder im Norden.

Die Diskussion um die Geburtenstation in der Mariahilf Klinik in Harburg scheint Auswirkungen auf die anderen Kliniken zu haben. Immer mehr Frauen aus dem Süden der Stadt wollen in den Kliniken nördlich der Elbe entbinden. In der Mariahilf Klinik hatten zuletzt die Chefärztin und vier Oberärzte gekündigt und in einem Brief die Zustände in der Geburtenstation kritisiert. Die Folge: Im ersten Quartal gab es dort nur 385 Geburten – im Vergleichszeitraum 2018 waren es noch 486.

„Nach der Schließung unserer Station in Harburg und der Situation in Mariahilf verzeichnen wir einen wachsenden Zustrom von Frauen aus der Region südlich der Elbe“, sagt Professor Volker Ragosch, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Frauenklinik an der Asklepios Klinik Altona. Beim jüngsten Infoabend habe er die Teilnehmer gefragt, wer aus dem Süden der Stadt komme. „Sofort gingen mindestens ein Drittel der Hände in die Höhe.“ So sei gerade bei der Neonatologie der Klinik, der Station für zu früh geborene Babys, die Versorgungssituation hin und wieder angespannter.