Hamburg. 1200 Menschen in Hamburg haben kaum Integrationschancen – aber werden nicht abgeschoben. FDP übt Kritik.

Sie alle bekamen einen Brief, dass sie Deutschland verlassen müssen – aber das war nicht das Ende, sondern oft nur der Beginn ihrer langen Zeit in der Hansestadt. 1200 ausreisepflichtige Ausländer in Hamburg halten sich bereits seit mehr als zehn Jahren in Deutschland auf. Das geht aus der Antwort auf die Kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten Christel Nicolaysen an den Senat hervor. Sie spricht von „Menschen, die durchs System gefallen sind“. Denn die Betroffenen werden nicht abgeschoben und meist geduldet, haben aber wenig Chancen auf Integration.

Den Angaben des Senats zufolge kam damit statistisch fast jeder vierte der insgesamt 4638 ausreisepflichtigen Ausländer bereits vor mehr als einem Jahrzehnt ins Land. 695 Menschen davon hielten sich dabei bereits zwischen elf und 20 Jahren in Deutschland auf, 413 Menschen zwischen 21 und 30 Jahren, 75 Menschen zwischen 31 und 40 Jahren und 20 Ausländer seit mindestens 41 Jahren – in zwei Fällen davon sogar seit mehr als einem halben Jahrhundert.