Hamburg/Elmshorn. Die Gruppe „British in Hamburg“ hat sich in einer Brauerei getroffen. Durch viele Familien gehe ein Riss, sagen sie.

Hat hier noch irgendjemand den Überblick? Der Raum ist voll, voller Menschen und lauter Musik, es ist Freitag, der 29. März, und wo verflixt noch mal ist Ellie?“ Da ist sie. Sie sitzt an einem der kleinen Holztische in der Brauerei „Simian Ales“ inmitten einer Gruppe lachender, diskutierender Menschen und winkt mit einem weißen Zettel. „Also normalerweise ist unsere Gruppe größer, aber den Weg nach Elmshorn haben wohl doch manche gescheut“, sagt sie. Dann legt sie den weißen Zettel wieder auf den Tisch. „Reserved for Brexit“ steht darauf. Und ein Datum: 29. März 2019, 19 Uhr.

Der 29. März, das war der Tag, an dem das Vereinigte Königreich aus der Europäischen Union austreten wollte, austreten sollte, so war es vor ein paar Monaten abgemacht, bevor alles so kompliziert wurde, dass inzwischen kaum noch jemand den Überblick hat. Aber weil es trotzdem ein besonderes Datum ist, hat sich die Gruppe „British in Hamburg“ an diesem Abend auf nach Elmshorn gemacht. Die kleine Brauerei „Simian Ales“ liegt gut versteckt in einem Hinterhof, eine Bar und ein „Tap Room“, direkt in den Räumen der Brauerei, nicht größer als eine Vierzimmerwohnung. Ian Faulkner, Besitzer und Braumeister, ist selbst Brite, er lebt in Hamburg und kennt Ellie schon seit Jahren. „Da war es im Grunde klar, dass wir den Brexit hier begießen“, sagt die 27-Jährige und trinkt einen Schluck von ihrem Pale Ale.