Kiel/Westerland. Die Züge zwischen Hamburg und Westerland sind im März pünktlicher geworden. Pendler können aber dennoch nicht aufatmen.

Wegen Bauarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Westerland auf Sylt müssen Reisende im April mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Auf einem drei Kilometer langen Teilstück bei Bredstedt (Kreis Nordfriesland) erneuert die Bahn bis zum 8. April rund 4900 Schwellen. Außerdem sollen drei alte Brücken in Bredstedt und Breklum ausgetauscht werden. Die Arbeiten hätten am Wochenende planmäßig begonnen, sagte eine Bahnsprecherin am Sonntag.

Im Regionalverkehr fahren die Züge ab Westerland 30 Minuten früher los. Vom 5. bis 7. April (Freitag bis Sonntag) verkehren keine Züge zwischen Niebüll/Bredstedt und Husum. Fahrgäste müssen dann auf Busse umsteigen. Die Züge des "Sylt Shuttle plus" und die Autozüge des "Sylt Shuttle" pendeln nur zwischen Westerland und Niebüll. Die IC-Züge des Fernverkehrs zwischen Hamburg und Sylt fahren nicht. Ab dem 13. April bis Monatsende soll es erneut Zugausfälle, Verzögerungen und Schienenersatzverkehr auf der Strecke geben.

Pünktlichkeitsquote übertraf Werte der Vormonate

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) bescheinigte der Deutschen Bahn, bei der Pünktlichkeit auf der Zugstrecke im März erneut zugelegt zu haben. Bis zum 24. März lag dieser Wert erstmals seit längerem wieder bei 90,5 Prozent. "Damit zeichnet sich ein ordentlicher Monat März ab", sagte Buchholz. Die Pünktlichkeitsquote übertraf die Werte der Vormonate.

Die Beeinträchtigungen wegen der nun begonnenen Sanierungsarbeiten habe die DB Regio nicht zu verantworten, betonte der Minister. Es gehe darum, die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen. "Diese Baustellen sind allemal besser als Zugausfälle wegen Lokführermangels oder weil irgendwelches technisches Material nicht in Ordnung ist", sagte Buchholz.

160 Millionen Euro in die Sanierung der Strecke

Bereits den vierten Monat nacheinander verhängt das Verkehrsministerium keine Sonderstrafe gegen die Deutsche Bahn wegen Verspätungen und Zugausfällen auf der Sylt-Strecke. Vereinbart sind Quoten von 93 Prozent bei der Pünktlichkeit und einem Prozent bei Ausfällen.

Im November hatte die Bahn nur 74,8 Prozent Pünktlichkeit erreicht. Von Februar bis einschließlich November 2018 hatte das Ministerium die Bahn mit insgesamt 3,8 Millionen Euro Sonderstrafzahlungen belegt. Zeitweise war nur jeder zweite Zug pünktlich gewesen.

Die Bahn will in den kommenden vier Jahren 160 Millionen Euro in die Sanierung der Strecke zwischen Hamburg-Altona und Westerland investieren. Damit sollen rund 200 Kilometer Gleise, mehr als 33 Weichen und drei Brücken erneuert werden. Geplant ist außerdem die Modernisierung von acht Bahnübergängen sowie der Signaltechnik.