Neustadt. Zahl der Vorfälle nimmt zu. Umbauten an stark betroffenen Haltestellen. Zeuge warnt vor Sog während der Fahrt.

Der Angeklagte verspätet sich etwas. „Hoffentlich fährt er nicht mit dem Auto von Hannover nach Hamburg, da gibt es viele Baustellen. Mit der Bahn ist man schneller“, sagt der Amtsrichter zum Staatsanwalt. Kurze Gedankenpause – dann müssen beide lachen.

Die Komik speist sich aus dem sehr ernsten Hintergrund dieses Verfahrens. Ein junger U-Bahn-Surfer aus Hannover steht am Dienstag wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr vor Gericht. Am 1. Juli 2018 sprang der damals noch 20-Jährige an der Haltestelle Hoheluftbrücke auf die Kupplung einer anfahrenden U-Bahn der Linie U3. Der Triebfahrzeugführer bemerkte das Manöver, stoppte den Zug nach nur fünf Metern.