Ohlsdorf. Ein Bezahl-System soll den Durchgangsverkehr einschränken. Doch auch Trauernde sollen zur Kasse gebeten werden.

Muss bald jeder Autofahrer auf dem Ohlsdorfer Friedhof Eintritt bezahlen? Laut Senatsdrucksache fasst die von Senator Jens Kerstan (Grüne) geführte Umweltbehörde „ein Entgelt von 0,50 Euro für Friedhofsbesucher ins Auge“. Für „Durchfahrer“, die weniger als 30 Minuten auf dem Friedhof sind, solle „ein höheres Entgelt erhoben werden“. Doch der Protest wird immer lauter. CDU und FDP lehnen die Maut ab. Jetzt regt sich auch in der regierenden SPD Widerstand gegen den grünen Koalitionspartner. Die Gebühr, die von der Friedhofsverwaltung geprüft wird, soll den Durchgangsverkehr auf Europas größtem Parkfriedhof eindämmen.

Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, sagt dazu: „Wir lehnen eine generelle Maut für den Ohlsdorfer Friedhof ab.“ Dass Autofahrer den Friedhof nicht als Abkürzung nutzen dürften, stehe außer Frage. Doch eine pauschale Gebühr träfe die falschen, nämlich die älteren Mitbürger. „Sie sind oft nicht mehr gut zu Fuß und auf das Auto angewiesen.“ Es sei offen, ob eine Maut den Verkehr reduziere. Thering: „Hartgesottene zahlen sicher zwei, drei Euro, um sich einen Umweg zu ersparen.“