Hamburg . Ein Star der Social Media Week war André Karsten, der die frechen Netzkanäle der Frankfurter Polizei organisiert.

Wie jetzt? Dieser Mann soll Polizist sein? Der kleine Kerl da, der gerade mit Cappie, Vollbart und schwarzem Kapuzenpulli über die Bühne des Altonaer Theaters hüpft und „Bamm“ ruft, der an die Rampe wirbelt wie ein Hip-Hop-Panda auf Speed – und dabei ununterbrochen redet? Ja. Ist er. Und der Mann ist nicht nur irgendein Polizist – er ist einer der bekanntesten deutschen Polizisten. Jedenfalls im Internet.

Bei der Frankfurter Polizei nennen sie André Karsten nur den „Twitterer“. Der abgebrochene Germanist, Hobbygitarrist und frühere Streifenpolizist ist aber nicht nur für den Twitterkanal @Polizei_Ffm zuständig, dem fast 250.000 Menschen folgen. Er betreut auch die Frankfurter Polizeiaccounts auf Instagram und Facebook. Auf all diesen Kanälen informiert er das (Netz-)Volk bei großen Einsatzlagen oder Fahndungen der Frankfurter Polizei, warnt oder beruhigt – und kontert dumme Fragen oder Beleidigungen auch mal mit für Beamte ungewohnter Frechheit und zielsicherem Humor. Als die Polizei kürzlich auf Twitter gefragt wurde, was einem Jugendlichen drohe, der „mit 1-5 Gramm Grass“ erwischt werde, fragte er zurück: „Welches Buch?“ Ein großer Erfolg – als der Groschen bei den Massen gefallen war. Der Mann hat halt nicht umsonst ein bisschen Germanistik studiert.