Hamburg. Der Vorstoß der Grünen für ein Parité-Gesetz sorgte am Mittwoch für eine lebhafte Diskussion in der Bürgerschaft.

Wenn es das Ziel von Anna von Treuenfels-Frowein war, möglichst schnell für Stimmung in der Bürgerschaft zu sorgen, ist ihr das gelungen. „Ich möchte keine Quotenfrau sein – niemals.“ Gleich der erste Satz der FDP-Fraktionschefin in der Aktuellen Stunde zur Forderung der Grünen nach einem Parité-Gesetz steckte die Fronten für die folgende Debatte ab – und die war über weite Strecken entsprechend lebhaft und polemisch, bevor es gegen Ende doch noch versöhnlichere Töne gab.

Doch der Reihe nach, denn die Chronologie war durchaus ungewöhnlich: Wie berichtet, haben die Hamburger Grünen auf einem Parteitag einen Antrag beschlossen, mittels eines Parité-Gesetzes alle Parteien in Hamburg zu verpflichten, ihre Kandidatenlisten für die Bürgerschaftswahl abwechselnd mit Männern und Frauen zu besetzen (Parité ist das französische Wort für Gleichheit). Die Grünen in Deutschland praktizieren das selbst seit Jahren, die Linkspartei auch. Allerdings hatten die Grünen gar nicht die Absicht, das Thema übers Knie zu brechen, sondern wollten es erst nach der Bürgerschaftswahl im Februar 2020 in Ruhe debattieren.