Hamburg. Rot-Grün rudert zurück: Die Regierungsfraktionen wollen die vor einigen Jahren erstmals eingeführten Gebühren für Park+Ride-Plätze deutlich senken. Inhaber von HVV-Abo-Karten sollen von Januar 2019 an nur noch die Hälfte für eine Park+Ride-Jahreskarte zahlen – also 100 Euro. Einen entsprechenden Antrag bringen SPD und Grüne in die nächste Bürgerschaftssitzung ein. Ziel ist es, das P+R-Konzept attraktiver zu machen und die Verbindung von Auto-, Bus- und Bahnnutzung zu erleichtern.
Nachdem für die Park+Ride-Parkplätze vor vier Jahren Gebühren eingeführt worden waren, gab es viel Kritik. Autofahrer würden abgeschreckt, hieß es. „Wir wollen diejenigen belohnen, die am Stadtrand ihr Auto stehen lassen und auf den HVV umsteigen“, sagte Grünen-Verkehrsexperte Martin Bill, zur jetzigen Initiative. Damit sei der Umstieg auf den umweltschonenden HVV nicht nur bequemer und sicherer, sondern auch finanziell attraktiver als bisher.
Weniger Dauerparker dank P+R-Gebühr
„P+R kombiniert die Flexibilität des Autofahrens mit den Vorzügen des ÖPNV“, sagte Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. In der Vergangenheit seien die Parkplätze oft als einfache Abstellflächen zweckentfremdet worden – und P+R-Nutzer wurde damit die Parkplatzsuche erschwert, sagte sie. Die Parkgebühren hätten diese Entwicklung zwar stoppen können, seien jedoch zugleich eine finanzielle Belastung bei der regelmäßigen P+R-Nutzung gewesen.
Die CDU fordert eine vollständige Abschaffung der P+R-Gebühren. Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, sagte: „Die P+R-Gebühren sind ein mobilitätsfeindliches Millionengrab. Dieser verkehrspolitische Flop muss sofort und vor allem komplett abgeschafft werden. Es ist geradezu grotesk, dass sich mit der SPD nun ausgerechnet jene Partei mit einer Halbierung der Gebühren bei den Menschen einschmeicheln will, die ihnen diese Zwangsabgabe 2014 überhaupt erst aufgebrummt hat.“
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