Hamburg. Seit Jahrzehnten kursieren in unzähligen Magazinen erotisch aufgeladene Modefotos, in denen die Models nur halb bekleidet sind und mit Schlafzimmerblick und feuchten offenen Lippen ins Bild blicken. Wie solche Fotos entstehen, hat bis dato kaum jemanden interessiert. Die Offenlegung sexueller Ausbeutung, die durch Donald Trump, Harvey Weinstein, womöglich Dieter Wedel oder die #MeToo-Kampagne auf weiblicher Seite bekannt wurde, hat jetzt auch die Männer und die Modebranche erfasst.
Ersatz gefunden
Wie die New York Times berichtet, haben 15 ehemalige männliche Models dem amerikanischen Modefotografen Bruce Weber mehrfache sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Als Konsequenz hat das Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen die für Ende Oktober geplante Bruce-Weber-Ausstellung auf Eis gelegt, „in diesem Jahr werden wir Bruce Weber auf keinen Fall zeigen“, sagt Pressefrau Angelika Leu-Barthel.
Als Ersatz wird eine geplante Ausstellung des deutsch-amerikanischen Fotografen und dreifachen World-Press-Award-Gewinners Michael Wolf vorgezogen. Keine Mode, dafür subjektive Dokumentarfotografie, häufig aus dem extrem dicht bebauten Hong Kong, wo Wolf seit 20 Jahren lebt.
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