Hamburg. Eine Woche vor dem Volksentscheid über eine sechsjährige Primarschule in Hamburg haben mehrere Unions-Kultusminister gefordert, Schluss mit den ständigen Schulreformen zu machen. "Systemkonstanz ist entscheidend für gute Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler", sagte der Präsident der Kultusministerkonferenz, der bayerische Minister Ludwig Spaenle (CSU), der "Welt am Sonntag". Das habe die jüngste Bildungsvergleichsstudie der Bundesländer eindeutig gezeigt. Auch Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) und seine baden-württembergische Kollegin Marion Schick übten Kritik an der Schulpolitik des schwarz-grünen Senats unter Bürgermeister Ole von Beust (CDU). Sachsens Kultusminister Roland Wöller (CDU) forderte sogar einen Stopp der Hamburger Reform.

Hamburgs Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) wies die Kritik der Kultusminister gestern zurück. "Sie hat wenig mit der Realität der Schulreform zu tun. Mehr Unterrichtsqualität durch kleinere Klassen, mehr Lehrkräfte und individuelle Förderung ist zentraler Bestandteil der Reform und der Primarschule." Der CDU-Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg sagte: "Statt die Wege anderer Länder zu unterlaufen, wäre es sinnvoller, in der Kultusministerkonferenz Akzente für einheitliche Bildungsziele zu setzen."