Der Verkehrsknotenpunkt zwischen Lombardsbrücke und Deichtorplatz wird für 40 Millionen Euro umgebaut und saniert. Mehrwöchige Sperrungen

Hamburg. 70000 Fahrzeuge sind an Werktagen zwischen der Lombardsbrücke, der Kreuzung Ferdinandstor und dem Deichtorplatz unterwegs. Damit ist dieser Bereich einer der am stärksten befahrenen Verkehrsknotenpunkte Hamburgs. Autofahrer müssen sich jetzt auf erhebliche Behinderungen einstellen: Auf der viel befahrenen Achse wird eine der größten Baustellen der Stadt eingerichtet. Die Arbeiten dauern bis Ende November.

In die Instandsetzung der Fahrbahn und umfangreiche Umbauarbeiten investiert die Stadt insgesamt 40 Millionen Euro: „Dieses Projekt ist eine Herausforderung und notwendig. Natürlich kommt es dadurch zu Beeinträchtigungen“, so Andreas Rieckhof (SPD), Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, dem Abendblatt. Es würden alle Maßnahmen gebündelt, um die Behinderungen für den Verkehr, so gering wie möglich zu halten, so Rieckhof weiter.

Die Baumaßnahmen haben einen wichtigen Grund: „Wir haben hier an der Kreuzung Ferdinandstor und der Lombardsbrücke einen der Unfallschwerpunkte der Stadt. Mit den baulichen Veränderungen, soll sich die Situation entspannen und der Verkehr besser fließen“, sagt Rieckhof. Zudem sei der Straßenzustand in dem betroffenen Bereich schlecht und deshalb würden die Fahrbahnen erneuert. Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Anlass für die Umgestaltung: „Die HafenCity wird in den kommenden Jahren viel zusätzlichen Verkehr erzeugen, der hauptsächlich über die Achse Deichtorplatz-Wallringtunnel-Ferdinandstor gelenkt werden soll“, so Rieckhof.

Die Autofahrer werden sich in den kommenden Monaten in Geduld üben müssen: Vom 2. bis zum 13. April werden die Lombardsbrücke und weite Teile der Kreuzung Ferdinandstor gesperrt. Der Wallringtunnel ist in diesem Zeitraum und auch vom 27. Juli bis zum 22. August nicht befahrbar. Bis Ende November kommt es im gesamten Baustellenbereich zu Beeinträchtigungen.

Im Wallringtunnel hatte die erste Umbauphase bereits Mitte Januar begonnen. Der Tunnel ist noch bis voraussichtlich Ende Oktober an den Werktagen von 20 Uhr bis sechs Uhr gesperrt, denn dann sind hier die Bauarbeiter im Einsatz. Tagsüber von sechs bis 20 Uhr steht nur jeweils ein Fahrstreifen zur Verfügung. Das in den Jahren 1963 bis 1966 errichtete, rund 550 Meter lange Bauwerk wird instandgesetzt und sicherheitstechnisch nachgerüstet. Die Fahrbahnen und Nebenflächen in dem Tunnel werden erneuert. Die rund 120 Meter lange Nordrampe am Ferdinandstor wird angehoben und die Entwässerung erneuert, die Fahrbahnstreifen zudem erweitert. Diese Maßnahmen werden auch an der rund 240 Meter langen Südrampe am Deichtorplatz vorgenommen, hier wird außerdem die Busspur zurückgebaut. Außerdem soll eine Rechtsabbiegerspur für Autofahrer eingerichtet werden, die vom Wallringtunnel kommend in Richtung der Straße An der Alster fahren wollen. Zudem werden auch im Wallringtunnel die Entwässerungsanlagen erneuert.

2016 ist dann eine weitere Maßnahme geplant: „Nach fast 50 Jahren ist es notwendig, dieses Bauwerk brandschutztechnisch auf den neusten Stand zu bringen“, sagte Hans-Jochen Hinz, Geschäftsführer vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), dem Abendblatt.

Auch für die Kreuzung Ferdinandstor sind zahlreiche Maßnahmen geplant: „Bislang konnten die Autofahrer von der Außenalster kommend über eine kleine Stichstraße rechts auf die Lombardsbrücke abbiegen. Hier sind Unfälle an der Tagesordnung, weil hier keine Ampel steht“, sagt Staatsrat Rieckhof. Auf diese Verbindung, müssen die Autofahrer künftig verzichten. Hier werden ein Grünstreifen und ein Radweg angelegt. Die Autofahrer fahren künftig von der Außenalster kommend bis zur Kreuzung und können dann dort über eine Fahrstreifen, der durch eine Ampel gesichert wird, abbiegen. Außerdem wird ein neuer Radstreifen auf der Straße angelegt, der von der Lombardsbrücke über die Kreuzung in den Glockengießerwall bis in Höhe der Straße Raboisen führt und dort wieder auf den bestehenden Radweg geleitet wird.

Auch die Lombardsbrücke ist Teil der Baumaßnahme. Hier wird nicht nur der Fahrbahnbelag erneuert: „Wir führen Isolierungsarbeiten durch, um das Mauerwerk gegen Feuchtigkeit zu schützen“, sagt Hinz. Außerdem wird das Pflaster auf dem Fußweg ausgetauscht. Im kommenden Jahr soll dann auch der Fußgängertunnel unter der Lombardbrücke saniert und attraktiver gestaltet werden.

Aber es wird nicht nur an der Straße gearbeitet, es soll auch grüner werden: „Es werden am Glockengießerwall 30 neue Bäume gepflanzt und Grünstreifen angelegt“, sagt Rieckhof. Auch im Bereich der Kunsthalle am Glockengießerwall wird gearbeitet. 15 Millionen-Euro hat, wie berichtet, Unternehmer Alexander Otto gespendet, damit unter anderen der historische Haupteingang zu einem zentralen und attraktiven Eingangsbereich umgestaltet werden kann. Auch die Stadt beteiligt sich an den Maßnahmen: „Entlang der Mauer der Kunsthalle verläuft ein schmaler Radweg in Richtung Lombardsbrücke. Dieser wird verbreitert und bietet damit mehr Komfort und Sicherheit für die Fahrradfahrer“, so Rieckhof.

Wichtig ist Staatsrat Rieckhof: „Nach der Umgestaltung wird der Straßenraum attraktiver und vor allem sicherer sein.“