Wie konnte es zu dem Dioxin-Skandal kommen? Die Antwort gibt das Unternehmen auf seiner Homepage so: „Im Dezember 1954 hatte Ernst Boehringer in Ingelheim und im Juni 1955 in Hamburg die Produktion von T-Säure gestoppt, nachdem bei etwa 60 Arbeitern Symptome von ‚Chlorakne‘ erkannt worden waren. Die Ursache für die Erkrankungen wollten die Toxikologen in Giften erkennen, mit denen in der Pflanzenschutzproduktion gearbeitet wurde, jedoch wusste noch niemand, um welche Stoffe es sich dabei handelte.“

Nach der Identifizierung des TCDD („Soveso-Dioxin“) als Verursacher der Chlorakne entwickelte Boehringer Ingelheim ein neues Verfahren, „bei dem der TCDD-Anteil auf ein ungefährliches Maß reduziert sein sollte. Das Unternehmen ging davon aus, mit dem neuen Verfahren zur Produktion von T-Säure die Ursachen der Chlorakne behoben zu haben. Der Aspekt der Langzeitbelastung durch Dioxine war zu dieser Zeit nicht bekannt“. Das gut acht Hektar große Werksgelände in Moorfleet ist inzwischen eine der größten Industrieruinen in Deutschland.